Hochstraße Magistrale Halle (Saale): Hochstraße soll vor Weihnachten fertig werden

Halle (Saale) - Neun Meter trennen den Glauchaer Platz von der Hochstraße. Über einen provisorischen Treppenturm geht es hinauf zur Nordbrücke. Auf der Trasse rollen Baufahrzeuge. Arbeiter tragen zwischen Fahrbahn und Brückenkappe eine 230 Grad Celsius heiße Gussasphaltschicht auf, die die Abdichtung des Bauwerks schützen soll. 139 Brücken hat die Stadt Halle, und die Hochstraße ist zweifellos die wichtigste der Stadt. Seit Juni wird auf der Nordtrasse gebaut. Und das Ende ist in Sicht.
„Wenn das Wetter mitspielt, dann können wir die Hochstraße vor Weihnachten für den Verkehr komplett freigeben“, sagt Frank Gunkel, Teamleiter für den Brücken- und Wasserbau in der Stadtverwaltung. Zwischen dem 18. und 22. Dezember soll es soweit sein. Für tausende Autofahrer wäre es das schönste Weihnachtsgeschenk.
Halles Autofahrer brauchten viel Geduld: Schon die Südbrücke war 2016 für Bauarbeiten gesperrt
Zwischen 1969 und 1971 war die Hochstraße gebaut worden, und die hohe Verkehrsbelastung ist an Halles wichtigster West-Ost-Achse nicht spurlos vorbeigegangen. „Wir haben die Hochstraße nicht saniert, sondern wir stellen die Verkehrssicherheit wieder her“, sagt Uwe Stäglin, Beigeordneter für Stadtentwicklung. 2016 war die Südbrücke bereits ertüchtigt worden.
7,33 Millionen Euro investiert die Stadt in die Hochstraße. Kappen, Geländer, Gleitwände und die Verschleißschicht des Straßenbelags wurden und werden noch erneuert. 850 Meter ist die Baustelle lang. „Die Hallenser konnten im vergangenen Jahr beim Bau auf der Südbrücke schon Erfahrungen sammeln. Auch wir haben davon profitiert“, meint Daniel Böttcher, Gruppenleiter bei der Strabag AG, die gemeinsam mit der Grötz GmbH auf und an der Hochstraße arbeitet.
Fazit zu den Großbaustellen in Halle (Saale): „Lahmgelegt wurde Halle nicht“
Auch Uwe Stäglin zieht ein positives Zwischenfazit. „Durch die vielen Großbaustellen in diesem Jahr, die gleichzeitig laufen, hatten viele Fahrzeugführer ein Chaos befürchtet. Doch lahmgelegt wurde Halle nicht“, sagt er. In Stoßzeiten beispielsweise im Berufsverkehr habe es zwar Staus gegeben. Zu schaffen machte Halle aber eher die Sperrung der B6 bei Bruckdorf im Sommer. Oder die Unfälle auf der A14.
War die Autobahn dicht, drehte sich auch in Teilen der Stadt kein Rad mehr. „Es hat sich ausgezahlt, dass wir auf einen externen Verkehrskoordinator für die Baustellen gesetzt haben. Das Zusammenspiel aller Beteiligten funktioniert“, sagt Stäglin. In Spitzenzeiten sind bis zu 45 Bauarbeiter auf der Hochstraße beschäftigt gewesen, erklärt Carsten Spiekermann, Prokurist der Firma Grötz. Probleme habe es nicht gegeben - außer einigen ortsunkundigen Autofahrern, die in Richtung Neustadt mit der veränderten Verkehrsführung durcheinander kamen und plötzlich inmitten der Baustelle standen.
So lange soll die sanierte Hochstraße von Halle (Saale) nun halten
Die ertüchtigte Hochstraße soll übrigens die nächsten 25 Jahre halten, versprechen die Bauleute. „Aktuell ist die Hochstraße für uns alternativlos“, sagt Stäglin. Alle Ideen und Pläne von einem Tunnel unter dem Glauchaer- und dem Franckeplatz bis hin zur dritten Saalebrücke befinden sich (wenn überhaupt) in einem theoretischen Stadium.
Kräftig gebaut wird freilich auch 2018: in der Merseburger Straße, am Gimritzer Damm, in der Thomasiusstraße oder in der Großen Steinstraße beispielsweise. Hinzu gesellt sich ab Frühjahr die Brücke an der Moritzburg. Halle bleibt die Baustellenhauptstadt Sachsen-Anhalts. (mz)