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Mädchenchor Halle-Neustadt Mädchenchor Halle-Neustadt: Die junge Stimme Neustadts feiert 45-jähriges Bestehen

Von Silvia Zöller 19.06.2014, 12:48
Viele Spaß mit poppigen und klassischen Liedern haben der Mädchenchor Neustadt und Leiter Thomas Vogt.
Viele Spaß mit poppigen und klassischen Liedern haben der Mädchenchor Neustadt und Leiter Thomas Vogt. Thomas Meinicke Lizenz

Halle (Saale)/MZ - „Singen macht einfach Spaß“, sagt Franziska Kirchner. Die Abiturientin muss es wissen - denn seit acht Jahren singt sie eine der Altstimmen im Mädchenchor Halle-Neustadt. Ihr Lieblingslied: „I see the light“ aus dem Film „Rapunzel - neu verföhnt“ - denn das haben die 40 Mädchen gerade in diesem Jahr neu einstudiert. Und das Lied wird auch zu hören sein beim Jubiläumskonzert am Samstag ab 16 Uhr in der Konzerthalle, mit dem der Chor sein 45-jähriges Bestehen feiert.

Dafür gab es in dieser Woche die Generalprobe, bei der Chorleiter und Musiklehrer Thomas Vogt die Mädchen noch mal hier und da auf die Feinheiten hingewiesen hat. Denn was der 49-Jährige von den jungen Sängerinnen erwartet, ist eine hohe Qualität. Und die wissen die Besucher der Konzerte zu schätzen: „Unser Chor ist beliebt, weil wir junge, spritzige Stimmen haben und ein buntes Programm von Pop bis Klassik singen können“, so Vogt.

Schwerer Anfang

Zu der Mischung, die auch am Samstag zu hören sein wird, gehören Smetanas „Träume von der Donau“ ebenso wie der Folk-Klassiker „Hallelujah“ oder Nina Hagens Hit „Du hast den Farbfilm vergessen“.

Doch so leicht und locker, wie der Chor heute 45 Jahre nach der Gründung singt, so leicht war der Anfang in Neustadt für den gebürtigen Wernigeröder Thomas Vogt nicht. Als er den Chor 1990 von dem bisherigen Leiter übernahm, waren schon ein Drittel der jungen Sänger abgesprungen. Mit nur 30 Kindern begann er: „Ich war damals mit 27 Jahren blutjung und hatte keine Ahnung“, räumt er ein.

Dazu hatte er die Aufgabe, Nachwuchs anzuwerben. Und das gelang: mit der Gründung eines Nachwuchschores, mit Stimmbildungsunterricht, mit zusätzlichen Proben in kleinen Gruppen. Allerdings ohne Jungen, die waren schon um 1990 komplett abgesprungen.

1994 schafft der „Neue“ es, mit dem Mädchenchor den ersten Höhepunkt zu setzen: „Das war die Teilnahme am Kinderchorfestival.“

Auf Seite 2: Welche Schwierigkeiten die Proben mit sich bringen, wo neue Ideen gesammelt werden und wann die nächste CD erscheint.

Über das hallesche Sing-Event, aber auch über die Mitgliedschaft in verschiedenen Chorverbänden ergaben sich in den folgenden Jahren viele Kontakte und Auftrittsmöglichkeiten nicht nur in der Region, sondern bis nach Belgien, Spanien oder an den Bodensee. Sogar mit Frank Schöbel, Patrick Lindner und anderen Stars standen die Mädchen schon gemeinsam auf der Bühne.

Doch für den Erfolg müssen die Mädchen viel Zeit investieren - gerade jetzt vor dem großen Konzert gab es zwei Proben wöchentlich, dazu auch Einzelproben. Wegen der langen Unterrichtstage an der Ganztagsschule ist das nicht immer leicht für die Schülerinnen. Und natürlich muss auch Thomas Vogt viel Zeit aufbringen. Was er gerne macht: „Ich bin mit Leib und Seele der Musik verbunden.“

Fünfte CD im Dezember

Deshalb hat er kürzlich zum Beispiel auch ganz privat den Deutschen Chorwettbewerb in Weimar besucht - ohne den Mädchenchor. Warum? „Um mir neue Lieder anzuhören, neue Ideen für Choreographien oder Programmzusammenstellungen zu bekommen“, sagt er.

Neben dem Festkonzert wird es im Dezember ein weiteres Highlight geben: Dann erscheint die fünfte CD des Chores. „Fröhliche Weihnachten überall“, wird der Titel sein, verrät Vogt.

Auch hier wird wieder ein bunter Mix von traditionellen deutschen und fremdsprachigen Liedern sowie A-Capella-Titeln zu hören sein. Aufgenommen haben die Mädchen die Scheibe schon im Frühjahr mit professioneller Studiotechnik.

Restkarten für das Jubiläumskonzert sind am Samstag an der Kasse der Konzerthalle ab 15.30 Uhr für sieben Euro erhältlich.