Lutherturm in Halle Lutherturm in Halle: Probleme auf der Baustelle?

Halle (Saale) - „Vor dem Haus liegt Müll, es wird nicht zu Ende saniert, die Fahrstühle funktionieren nicht immer und am Müllplatz gibt es Ratten.“ So beschreibt eine Mieterin des „Lutherturms“ in der Beesener Straße in Halle die derzeitige Situation dort. Die Nerven scheinen blank zu liegen bei den Bewohnern des Mehrgeschossers. Tatsächlich erinnert noch viel an eine Baustelle um Umfeld des Gebäudes, dessen Sanierung eigentlich schon im Dezember vergangenen Jahres abgeschlossen sein sollte, wie sich bei einem Besuch der MZ herausstellte.
Das Gebäude wurde 2014 vom Bauträger „ISI home Beratungs-, Bau- und Verwaltungs GmbH“ aus dem hessischen Bebra gekauft. „Wir sind etwas verwundert“, erklärt Timo Wlodarczak, Assistenz der Geschäftsführung. Er räumt ein, dass es zu Verzögerungen gekommen sie. Von einem Sanierungsstopp könne allerdings nicht die Rede sein. Der Grund für die nicht termingerechte Fertigstellung des Hauses läge teils an der „sehr optimistisch“ veranschlagten Bauzeit und an aufgetretenen Problemen mit einzelnen Firmen.
Einzugstermin verschoben
Als ursprünglicher Einzugstermin wurde der 1. Dezember 2015 veranschlagt. Im Oktober sei aber bereits klar geworden, dass dies nicht zu schaffen sei. Momentan werde noch am und auf dem Außengelände des Lutherturms gearbeitet. Im Gebäude selbst müssten Mängel- und Restarbeiten durchgeführt werden. Einige Lampen in den Hausfluren würde noch fehlen, das Treppenhaus sei noch nicht ganz fertig und man müsse gründliche saubermachen. Die unterschiedlich farbliche Gestaltung der einzelnen Etagen sei aber abgeschlossen und die Wohnungen im Haus seien auch größtenteils fertig. Allerdings machten die Fahrstühle, zumindest einer der zwei vorhandenen, ab und zu Probleme.
„Die Firma OTIS arbeitet bereits mit Hochdruck daran, die Fehler zu beheben“, so Wlodarczak. Gegen den Vorwurf, es häuften sich Müllberge vor dem Haus, wehrt sich „ISI home“. Was vor dem Haus liege, sei üblicher Bauschutt. Der werde im Zuge der Fertigstellung entfernt, ebenso, wie die aufgestellten Baucontainer, erläutert der Assistent der Geschäftsführung.
Von Nebenkostenzahlung befreit
Mietern, bei denen es aufgrund der Terminverschiebung zu Problemen kam, hätte man so gut es geht unterstützt, so Timo Wlodarczak. „Wir haben Umzüge organisiert und teilweise sogar bezahlt“, erklärt er. Zudem seien alle Bewohner bis zum 1. März von der Nebenkostenzahlung befreit. Gegen mögliche Rattenprobleme seien offene Schächte im Keller vorsorglich geschlossen worden. „Wir sind in einer Stadt und die Tiere halten sich nun mal in der Nähe des Menschen und von Mülltonnen auf“, sagt Wlodarczak. Man tue aber das Möglichste, um die Mieter zu schützen.
Neben den bereits eingezogenen Bewohnern hätten inzwischen auch die im Haus befindliche Arztpraxis, die Tagespflege, eine Physiotherapie-Praxis und eine Begegnungsstätte ihren Betrieb aufgenommen. Einen endgültigen Fertigstellungstermin Ende März sieht Timo Wlodarczak nun als realistisch. „ISI home“ investierte knapp fünf Millionen Euro in den „Lutherturm“. (mz)