Lukas Gotter bei "Wer wird Millionär": Lukas Gotter bei "Wer wird Millionär": So erfolgreich schlug sich der Pfarrer aus Halle

Halle (Saale) - Maximal vier Joker haben die Kandidaten in Deutschlands beliebtester und bekanntester Quizshow „Wer wird Millionär?“ normalerweise zur Auswahl. Doch Lukas Gotter hatte noch einen fünften: göttlichen Beistand. Der Hallenser, der als Pastor in der Evangeliumsgemeinde arbeitet, hat am Dienstag eine Dreiviertelmillion Euro gewonnen und nicht nur bei Moderator Günther Jauch Sympathiepunkte gesammelt.

„Ich finde das klasse, dass es mal einen wie Sie getroffen hat“, sagte Jauch zu einem überglücklichen Lukas Gotter. Der Moderator war sichtlich beeindruckt von der Souveränität und der positiven Einstellung des Kandidaten.

Aber auch alle Hallenser dürften mit ihm mitgefiebert haben, denn sein T-Shirt drückte die Verbundenheit zur Saalestadt aus. „Halleluja“ stand über der Silhouette der fünf Türme, was Jauch dazu brachte, zu fragen, was das denn da auf seinem Shirt sei. Gotter erklärte, bis es wieder ernst wurde: Drei Fragen trennten den Pfarrer da noch von den zwei Millionen Euro, die es im Zocker-Spezial zu gewinnen gab.

Dass Gotter bei der Beantwortung der Fragen auch Hilfe von ganz oben bekam, stand für ihn außer Frage. „Auf jeden Fall habe ich auf dem Ratestuhl auf Gott vertraut. Ich habe die ganze Zeit im Stillen für mich immer wieder gebetet. Es ist schön gewesen, einfach zu wissen, dass ich da nicht alleine sitze“, sagte er. Bei der letzten Frage gab es dann auch noch Hilfe von seinem Vater, den Gotter als Telefonjoker anrief.

„Wer hat am 31. August 1990 den Einigungsvertrag zwischen der Bundesrepublik und der DDR unterzeichnet?“ wollte Moderator Günther Jauch wissen. Zur Auswahl standen Wolfgang Schäuble, Helmut Kohl, Hans-Dietrich Genscher und Thomas de Maizière. Doch obwohl Gotters Vater richtigerweise für Schäuble war, traute der Sohn sich nicht, einzuloggen und nahm die Dreiviertelmillion Euro mit nach Hause. Von Enttäuschung trotzdem keine Spur!

Dass er es in der Show weit bringen könnte, war Jauch schon am Montag bewusst gewesen. Im ersten Teil des Zocker-Spezials hatte der Pfarrer sich bereits 125.000 Euro erspielt, bis der Gong ertönte. Die Ausgangsposition war für ihn besonders gut, denn er hatte neben dem 50:50 - auch noch den Telefonjoker.

„Das hatten wir lange nicht mehr, dass jemand so weit gekommen ist, gleichzeitig noch die Joker hat und so einen unbelasteten Eindruck macht“, sagte Jauch vorab. „Ich weiß nicht, ob das der Tatsache geschuldet ist, dass er Pastor ist und denkt: ,Mein Schicksal liegt hier sowieso in Gottes Hand’. Aber ich halte den Kandidaten für richtig gefährlich.“

Gotter will das Geld zum Teil für verschiedene Projekte spenden und auch für die eigene Gemeinde aufwenden. Privat müsse er sich mal um ein neues Auto kümmern. „Das ist bei uns akut. Ich habe auch noch ein BAföG-Darlehen, das ich gerne zurückzahlen möchte“, so der Hallenser. Mit 750.000 Euro könnte das gerade so klappen... (mz)