Löschen in der Freizeit Löschen in der Freizeit: Warum die freiwilligen Feuerwehren so wichtig sind.

Halle (Saale) - Wenn das Haus brennt, der Partner im Auto eingeklemmt ist oder die Katze auf dem Baum festhängt, ist es den Hallensern egal, welche Feuerwehr kommt. Doch viele wissen nicht, dass neben hauptberuflichen Feuerwehrleuten auch 317 Männer und Frauen freiwillig ihr Leben riskieren und während Frei- und Arbeitszeit Dienst leisten. Ohne sie würde das Rettungs-System weder in Halle, noch irgendwo anders in Deutschland funktionieren. „Die freiwillige Feuerwehr ist unverzichtbarer Bestandteil der Gefahrenabwehr. Sie unterstützt die Berufsfeuerwehr auch bei Großeinsätzen, langanhaltenden Einsatzlagen und bei mehreren gleichzeitig auftretenden Ereignissen“, würdigt Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) das Engagement.
Doch in einer freiwilligen Feuerwehr zu sein, heißt nicht nur, an Einsätzen teilzunehmen. Freitagabend in der Lettiner Wehr: Es ist Kinder- und Jugendausbildung, in der die Lettiner besonders aktiv sind. „Das ist in der Wendezeit begründet, in der die Jugendgruppe aufgebaut worden ist. Der damalige Jugendfeuerwehrwart hat die Ausbildung streng durchgezogen“, weiß Wehrleiter Stefan Schneider. Derzeit sind bei den Lettinern neben 28 erwachsenen Einsatzkräften zehn Kinder und 14 Jugendliche aktiv. „Damit können wir zufrieden sein“, sagt Jugendwart Markus Kolbert. Er bringt ihnen Theorie und Praxis bei - altersgerecht. „Wir trainieren schon an Schläuchen und Pumpen, aber mit weniger Druck.“ Sogar an landesweiten Wettbewerben nahmen seine Jungs und Mädchen schon teil. Warum er sich die Arbeit antut? „Stefan war früher mein Jugendwart“, sagt er und blickt zum Wehrleiter. „Die Zeit hat mir schöne Ausflüge und Zeltlager beschert. Ich will den Jugendlichen etwas zurückgeben.“ Die Ausbeute ist, wenn es darum geht, die Jugendlichen später zu halten, mager - wie in anderen Wehren auch. „Neun von zehn gehen weg. Aber es ist keine vergeudete Arbeit“, sagt Schneider. Der eine, der bleibe, sei wichtig für die Truppe.
Wie wichtig die elf freiwilligen Feuerwehren neben den Hauptberuflichen Rettern sind, weiß auch Jörg Schröter, Vorsitzender des Feuerwehrverbands: „ Einzelne Feuerwehren haben sich auf bestimmte Thematiken wie Logistik, viele Verletzte oder ABC-Einsätze spezialisiert.“ Besonders bei Großereignissen, bei denen jede Hilfe gebraucht werde, arbeite Berufs- und freiwillige Feuerwehr Hand in Hand. Er appellierte an alle Interessierten, sich einzubringen. (mz)