Leichtathletik-DM Leichtathletik-DM in Braunschweig: Vier junge Frauen vertreten Halle bei Titelkämpfen

Halle (Saale) - Unter strengen Corona-Auflagen gehen am Sonnabend und Sonntag in Braunschweig die Deutschen Meisterschaften der Leichtathleten in Braunschweig über die Bühne. Doch in den auf eine begrenzte Teilnehmerzahl reduzierten Starterfeldern fällt eines auf. Aus Halle wird kein einziger Mann im Kampf um Top-Resultate dabei sein.
Hürdensprinter Till Steinforth soll nicht starten, weil er mit seinen gerade 18 Jahren in diesem Sonderjahr noch zu jung ist und sich auf die Mehrkampfmeisterschaften sowie die anschließenden Titelkämpfe der Jugend konzentriert. Aber nicht einmal im Kugelstoßen oder Diskuswurf haben Hallenser gemeldet. Was seinen Grund hat.
Anschlusskader Merten Howe hat inzwischen seine Diskus-Karriere nach einer Operation beendet. Auch Kugelstoßer Tobias Köhler, der Mitte Juli 17,70 Meter geschafft hatte und mit dieser Weite immerhin Zehntbester 2020 in Deutschland ist, fehlt. Er wurde vom Verband nicht zugelassen.
Leichtathletik-DM: Lucie Kienast und Leonie Tröger mit Medaillenchancen
Wenigstens ein paar junge Damen vertreten die Farben der zwei Spitzenvereine aus der Saalestadt in Niedersachsen. Vier an der Zahl. Lucie Kienast (19), die vor wenigen Wochen 6.009 Punkte im Siebenkampf schaffte, sprang in ihrer Spezialdisziplin in diesem Jahr 6,38 Meter weit.
Als Fünfte der nationalen Bestenliste im Weitsprung hat sie durchaus Medaillenchancen in Braunschweig. Das gilt auch für Leonie Tröger (20). Sie warf den Speer auf 57,50 Meter - womit sie ebenfalls auf Platz fünf in Deutschland und in Schlagdistanz zum Podest liegt.
Sophie Hinzdorf und Sandy Uhlig bei DM nur Außenseiterinnen
Weniger aussichtsreich sind die Chancen der anderen beiden Teilnehmerinnen. Ann-Sophie Hinzdorf (20) ist mit 15,11 Metern Achte der deutschen Bestenliste im Kugelstoßen. Sandy Uhlig (19) schaffte mit dem Diskus in diesem Jahr 50,29 Meter - Rang 13 in Deutschland.
„Bei den Männern haben wir gerade wirklich keine Athleten, die wir ins Rennen schicken können“, sagt Bundestrainer Rene Sack. Im Nachwuchs tue sich zwar einiges, „aber die Talente müssen wir auch erst einmal durchkriegen“.
Bei den Frauen habe sich gezeigt, dass die jungen Athletinnen, die auf dem Sprung sind, mental besser drauf seien, als die Erfahrenen, denen Olympia als Nah-Ziel weggebrochen sei. „Das ist natürlich nicht befriedigend“, so Sack. (mz/cka/zag)