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Laternenfest in Halle Laternenfest in Halle: DJ Antoine übertönt sogar das Feuerwerk

Von BiaNca Dittrich 26.08.2012, 18:41

Halle (Saale)/MZ. - Wer am Samstagabend auf dem Laternenfest unterwegs war, sah sich der Entscheidung ausgesetzt, aus unzähligen Programmpunkten das Passende auswählen zu müssen. Auf den Musikbühnen ging es dabei in diesem Jahr besonders abwechslungsreich zu - für jede Altersklasse und jeden Musikgeschmack war etwas dabei. Denn neben zahlreichen Fahrgeschäften, einem umfangreichen Kinderprogramm und einer Mittelalter-Meile gab es zwischen Riveufer und Peißnitz fünf Bühnen, vor denen die Besucher das Laternenfest genießen konnten. Auf der Wiese des freien Radios Corax am östlichen Riveufer ging es am frühen Abend zunächst eher ruhig zu. Ein bunt gemischtes Publikum entspannte sich bei veganem Essen und dem Bandcontest mit jungen Künstlern aus Halle. Später am Abend fand hier mittlerweile zum zweiten Mal auf dem Laternenfest das "Electronic Picnic" statt. Drei DJs legten bis in die Nacht hinein anspruchsvolle elektronische Musik auf und brachten so das vorwiegend junge Publikum zum Schwitzen.

Das Ambiente, das mit Waldkulisse und zurückhaltender Beleuchtung an den zurückliegenden Festivalsommer erinnerte, war ein angenehmer Akzent im bunten Trubel des Laternenfests. Sogar Bernd Wiegand - Halles küftiger Oberbürgermeister - ließ sich am späten Abend am Riveufer blicken und überzeugte sich von der blühenden Jugendkultur seiner Stadt.



Wer vom Riveufer aus Richtung Ziegelwiese und Peißnitz weiterschlenderte, der musste am Peißnitzhaus haltmachen, wo sich die hallesche Band "Regentanz" die Ehre gab. Sänger Kai Madlung freute sich darüber, dass sich - trotz lang anhaltender Verhandlungen mit dem Peißnitzhaus und der prominenten Konkurrenz auf den anderen Bühnen - so viele Zuhörer und Fans eingefunden hatten.

Dazu gehörten auch Tilo und Ines Aßmann aus Halle, die das Laternenfest regelmäßig besuchen. Auf der Ziegelwiese sei es immer sehr laut. "Da spielen die Fahrgeschäfte alle ihre Musik durcheinander." Also seien sie spontan hier vor der Bühne geblieben, deren "gelassene Atmosphäre" ihnen gefallen habe. Und zu diesem Gefallen trugen auch die fünf Musiker von Regentanz bei, deren Musik reich instrumentiert und deren Bühnenshow düster und geheimnisvoll daherkam.



Zeitgleich mit diesen Deutschrockern stand ein weiterer deutscher Künstler auf der Bühne Ziegelwiese. Der als "neuer Bob Dylan" gefeierte Max Prosa war der musikalische Kompromiss des Abends: Mal laut, mal leise, konnte er mit anspruchsvollen Texten und emotionaler Darbietung junge und alte Zuhörer gleichermaßen beeindrucken.

Trotz heiserer Zurufe aus dem Publikum blieben Ohnmachtsanfälle von jungen Mädchen aber aus, wie Andreas Hoffmann vom DRK erzählt. "Hier auf der Ziegelwiese ist ja eigentlich eher das gemäßigte Publikum unterwegs. So einen Ausnahmezustand wie bei einem Konzert der Gruppe Echt im Jahr 2000 gab es hier an diesem Wochenende nicht."

Der Weg von der Peißnitzbrücke Richtung Freilichtbühne hingegen glich zu diesem Zeitpunkt schon eher einem Ausnahmezustand. Ganz Halle schob sich langsam dem musikalischen Höhepunkt des Wochenendes entgegen. Bevor DJ Antoine auflegte, heizte nämlich die Band Cocoa mit aktuellen Radio-Hits dem Publikum schon mal ein. Als dann der Schweizer Star, der nicht nur als DJ auflegt, sondern auch für sein eigenes Plattenlabel und für internationale Künstler produziert, die Bühne betrat, feierten ihm mehrere tausend Menschen entgegen. Mit Hits wie "Ma cherié" übertönte er sogar das Höhenfeuerwerk - und ließ sein euphorisches Publikum in die Nacht tanzen. Erst weit nach Mitternacht leerten sich die Wiesen auf der Peißnitz und drumherum - und entließen ein erschöpftes, aber glückliches Publikum, das in diesem Jahr auf ein äußerst abwechslungsreiches Wochenende zurückblicken kann.

Bleibt zu hoffen, dass auch die Veranstalter eine positive Bilanz ziehen und in den kommenden Jahren erneut ein so kontrastreiches Bühnenprogramm gerade auch für das junge Publikum auf die Beine stellen.