Kurt-Wabbel-Stadion Kurt-Wabbel-Stadion: Die Millionen können fließen
HALLE/MZ. - Auf Anfrage bestätigte Finanzminister Jens Bullerjahn (SPD) am Donnerstag entsprechende MZ-Informationen. "Die Freigabe der Mittel zeigt, dass die Landesregierung das Stadionprojekt unterstützt", sagte der Minister. Auch der Finanzausschuss des Landtages stehe klar zu dem Vorhaben, so Bullerjahn.
Zwar gebe es noch einige offene Fragen zwischen der Stadt und dem auf Landesseite federführenden Sozialministerium zu klären. Dies werde aus seiner Sicht Ende März oder Anfang April entschieden sein, so Bullerjahn. Er gehe davon aus, dass das Projekt dadurch aber nicht gefährdet sei.
Gesamtkosten 17,5 Millionen Euro
Das baufällige Kurt-Wabbel-Stadion, in dem der Fußballregionalligist Hallescher FC spielt, soll für 17,5 Millionen Euro modernisiert werden. Neben den sechs Millionen Euro vom Land will die Stadt 11,5 Millionen aufbringen. Der Umbau - entstehen wird eine reine Fußballarena - ist Voraussetzung für die weitere Nutzung des Stadions für den Spielbetrieb in der Regionalliga beziehungsweise in höheren Klassen. Derzeit kann der HFC das Stadion nur per Ausnahmegenehmigung nutzen.
Wie Bullerjahn weiter sagte, sollen die Fördermittel in drei Raten gezahlt werden: jeweils 1,5 Millionen in diesem und im nächsten Jahr sowie drei Millionen 2012. Bei schnellerem Baufortschritt könne das Geld aber auch früher bereitgestellt werden, betonte er.
Halles Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados (SPD) bestätigte ebenfalls die Freigabe der Fördermittel. "Ich werte dies als ein deutliches Signal der Landesregierung und auch des Landtags", sagte sie der MZ. Der Erfolg sei nicht einzig das Verdienst der Verwaltung. Auch der Stadtrat und die halleschen Landtagsabgeordneten quer durch die Fraktionen hätten mitgezogen, "um diese unendliche Geschichte zu einem guten Abschluss zu bringen". Szabados bestätigte, dass es beim letzten Treffen mit den Ministerien noch Nachfragen gegeben habe - unter anderem zu den von der Stadt geplanten Immobilien-Verkäufen, mit denen die Eigenmittel aufgebracht werden sollen. "Die Antworten werden wir in den nächsten zwei Wochen auflisten, damit die Ministerien ihre Aktenlage rund haben." Die Verkaufserlöse seien zu einem hohen Prozentsatz schon in der Kasse, so Szabados. Im Sozialministerium wollte man sich am Donnerstag indes nicht zu den noch offenen Fragen äußern. Ende März soll der Stadtrat über den Stadion-Bebauungsplan entscheiden. "Wir liegen genau im Plan", so die OB. Nach Saisonende in der Regionalliga sollen die Bauarbeiten beginnen. "Der HFC soll möglichst zum Saisonstart 2011 / 12 im neuen Stadion spielen. Das bleibt unser Ziel." - Was eine Vorziehung der letzten Fördermittel-Rate erfordern würde.
Das neue Wabbel-Stadion soll 15 000 Zuschauern Platz bieten. Der Stadt sollen laut Szabados durch den Umbau nicht mehr an jährlichen Kosten entstehen als jetzt schon für den Unterhalt der alten Anlage aufgewendet werden. Zu diesem Zweck sei bereits ein Sponsorenvertrag mit dem Gasimporteur VNG ausgehandelt worden. Zudem ist geplant, dass der künftige Stadioninvestor - das Rathaus favorisiert die Firma Papenburg - neben der Stadt und dem HFC Mitglied im Betreiberkonsortium wird. So sei der Betrieb des neuen Stadions für mindestens zehn Jahre gesichert, sagte die OB.
Ausweichstandort Neustadt
Während seine angestammte Spielstätte umgebaut wird, muss der HFC übrigens ins Neustädter Stadion ausweichen. Die Anlage wird deshalb zurzeit für rund 2,2 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II umfassend modernisiert. Dort werden unter anderem der Rasen erneuert, die Tribünen instand gesetzt und die Funktionsgebäude saniert.