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Kultur in Halle Kultur in Halle: Halles musikalischste Familie

27.03.2015, 10:03
Im Haus der Familie Grohmann im Giebichensteinviertel wird es selten ruhig.
Im Haus der Familie Grohmann im Giebichensteinviertel wird es selten ruhig. Silvio Kison Lizenz

Halle (Saale) - Gerade wirbeln die drei Schwestern Franziska, Antonia und das Nesthäkchen Alexandra durcheinander, mittendrin mischt ihr kleiner Pflegebruder Alexander mit. Das Leben im Haus der Familie Grohmann im Giebichensteinviertel will gut organisiert sein. Schließlich sind sie ständig auf Achse. Auch wenn jeder für sich ein eigenes quirliges Leben führt, eines haben sie immer gemeinsam: Die Liebe zur Musik verbindet die Familie, egal wie hektisch es gerade ist.

Zusammen könnten sie glatt als eigene Band auftreten. Zwischen Vater Reinhard, Mutter Angela und ihren Kindern, von denen die vierte Schwester Tabea gerade in Kassel studiert, spielen sie Klavier, Trompete, Flöte, Oboe und Cello. So viel Musik unter einem Familien-Dach gibt es nur selten. Alle Geschwister sind eng durch ihren Musikunterricht eng mit dem Konservatorium verbunden und ihre Eltern sind neben ihrer Arbeit als Ärztin und Bildungsreferent Mitglied im Paulusorchester.

Zeit zum Verschnaufen mit den Geschwistern

Zeit zum Verschnaufen geben sie sich vor allem gegenseitig. Oft helfen sich die Geschwister auch untereinander. Und anders kann es sich die jüngste Schwester Alexandra auch gar nicht vorstellen: „Ich bin froh, dass ich so viele Geschwister habe, es ist schon ein bisschen schade, dass meine älteren Geschwister langsam nacheinander ausziehen.“ Gelegenheiten zum gemeinsamen Musizieren gibt es trotzdem mehr als genug. Am ersten Weihnachtsfeiertag, zu Hochzeiten, Jubiläen oder anderen Familienfeiern stellen Grohmanns zusammen ein komplettes Musikprogramm auf die Beine. Nicht nur deshalb haben sie ihren Ruf als Musikerfamilie schon längst weg. Im vergangenen Herbst haben Antonia und Alexandra zum Tag der Hausmusik gemeinsam bei MDR Figaro ein Musikstück eingespielt.

Kniebeugen vor dem Auftritt

Erst kürzlich hat Alexandra das Händel-Mozart-Stipendium überreicht bekommen und wird im Sommer in einem Schloss bei Salzburg zusammen mit Kindern aus über 30 Ländern exklusiven Musikunterricht bekommen. Auch wenn sie schon zahlreiche Preise bekommen hat und fast schon wie ein Profi wirkt, wenn es um die bevorstehende Reise geht, ist wieder ein ganz normaler Teenager, aufgeregt auch einmal etwas Eigenes zu machen und mit anderen Jugendlichen zusammen die Gegend zu erkunden. Bei all ihren Auftritten, hat Alexandra da eigentlich überhaupt noch Lampenfieber? „Aufgeregt bin ich auf jeden Fall“, sagt die 14-Jährige, „besonders, wenn ich im Freylinghausen-Saal auftrete“. In dem großen Saal, mit der großen Bühne bekommt auch sie Nervenflattern. Ein Rezept dagegen hat sie allerdings auch gleich: Kniebeugen vor einem Auftritt sind für sie dann die perfekte Ablenkung. (mz)