Kryptosporidien in Halle Kryptosporidien in Halle: Parasiten nun auch im Saalewasser

Halle/MZ - Nun also doch! Sie sind wieder aufgetaucht, jene Parasiten namens Kryptosporidien - und diesmal wurden sie dort gefunden, wo man sie eigentlich immer schon vermutet hatte: nämlich in Wasserproben, die im Überflutungsgebiet nahe der Ochsenbrücke, der Verbindung von Riveufer und Ziegelwiese, genommen wurden. Und all jene, denen es immer schon seltsam vorkam, dass die Parasiten bislang „nur“ in zwei halleschen Freibädern - im Nord- und im Salinebad - entdeckt worden waren, dürfen sich bestätigt fühlen. Sind die Lebewesen also doch von der Saale mit der Flut herbeigeschwemmt worden?
Halles Stadtverwaltung will trotzdem den Ball flach halten - gleichwohl hatte sie ungewöhnlicherweise noch am späten Freitagabend, gegen 21.30 Uhr, eigens eine Mitteilung zum neuerlichen Fund herausgegeben: Darin heißt es unter anderem wenig optimistisch, es müsse davon ausgegangen werden, „dass im gesamten Überflutungsgebiet eine Verbreitung mit Kryptosporidien vorliegt“. Eine Presseerklärung zu so später Zeit: Zeugt das nicht von einiger Dramatik? „Nein“, sagt Stadtsprecher Bock. „Wir hatten die Nachricht einfach so spät bekommen. Und es war uns wichtig, diese Warnung auch noch herauszugeben, zumal ein Wochenende mit relativ guter Wetterprognose vor der Tür stand.“
Spätfolge des Hochwassers
Letztendlich, meint Bock, sei die Nachricht aber auch nicht überraschend. Die Kryptosporidien seien mit großer Wahrscheinlichkeit eben doch eine Spätfolge des Hochwassers. Anlass zur Panik bestehe nicht, zumal auch die Gesamtzahl der Infektionen - es sind aktuell knapp 130 - wieder sinke.
Auch die Hallenser sehen den neuerlichen Fund wohl eher gelassen. Vom Besuch des Fontänefests ließen sie sich am Sonntag jedenfalls nicht abhalten. „Man muss das Saalewasser ja trinken, um sich zu infizieren“, sagte Heidrun Kosczyk, die am Sonntag mit ihrem Enkel an der Saale unterwegs war. „Und das haben wir nun wirklich nicht vor.“

