Krimi von Stephan Ludwig Krimi von Stephan Ludwig: "Zorn 3" feiert Filmpremiere in Berlin

Berlin - Halle gastiert in Berlin und lässt sich feiern – so war der Plan für die Vorstellung des dritten „Zorn“-Krimis nach der Buchvorlage von Stephan Ludwig. Und das hat am Donnerstagabend auch sehr gut funktioniert, obgleich das Publikum zwangsläufig weniger zahlreich war als bei den beiden „unfassbaren“ halleschen Premieren, von denen der routinierte Moderator Knut Elstermann sprach – der Saal in der schicken Landesvertretung Sachsen-Anhalts in der Luisenstraße in Berlin-Mitte ist kein Kino.
Aber „Zorn“ und sein Team haben bestimmt ein paar neue Fans hinzugewinnen können, zumal der Auftritt namentlich des Autors und der Hauptdarsteller Stephan Luca (der kluge, sensible, grantige und faule Zorn) und Axel Ranisch (Zorns gescheiter Assistent Schröder) glaubwürdig und sympathisch waren. Unter den Gästen des Abends waren auch die Intendantin des Mitteldeutschen Rundfunks, Karola Wille, und Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand.
Hinreißende Tanzszene
Der Film „Zorn – Wo kein Licht“ spielt vielleicht noch stärker als seine Vorgänger mit dem Reiz der beiden gegensätzlichen Hauptfiguren, mit Sprachwitz und sehr schön fotografierten Bildern der Stadt Halle. So wiederkehrend die Ansichten oft auch sind, Halle ist nun mal nicht Berlin - ein paar Überraschungen wie ein von Insidern geschätzter Spätverkauf in der Innenstadt sind für Halle-Kenner auch dabei. Was Axel Ranisch zu Recht besonders lobt an dem Film: Regisseur Christoph Schnee hat sich Zeit für seine Szenen genommen, was nicht zu Lasten der Krimihandlung geht, jedoch das Private und das Melancholische der Geschichte unterstreicht. Aber auch die Freude kommt nicht zu kurz – die Tanzszene von Schröder (Ranisch) mit einer Kollegin ist wirklich hinreißend.
Am 5. November ab 20.15 Uhr kann sich das Fernsehpublikum selbst ein Bild vom neuen „Zorn“ machen. Dann läuft der Film, eine Produktion des Filmkombinats Nordost im Auftrag des MDR, im Ersten. (mz)