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Kommentar zur Neuen Residenz in Halle Kommentar zur Neuen Residenz in Halle: Tückische Geschenke

08.07.2019, 09:22
Beliebt, doch allzu oft geschlossen: das Tor zur Neuen Residenz
Beliebt, doch allzu oft geschlossen: das Tor zur Neuen Residenz Silvio Kison

Halle (Saale) - Mit Geschenken ist es bekanntlich so eine Sache. Heikel und verführerisch können sie sein, erfreulich im besten Fall auch, aber eine Lösung sind sie eher nie. Das gilt vor allem auch bei Baudenkmalen. Fast alle sind auch in Halle längst saniert, dank fast vollständiger Förderung - doch die Nutzungen sind oft dürftig. „Was nichts gekostet hat, ist nichts wert“, ist das passende Sprichwort dazu, das mangelnde Wertschätzung nach mangelnder Mitwirkung beschreibt.

Wie ein Geschenk fällt der Stadt auch die jährliche Musenhof-Gestaltung der Neuen Residenz aus Mitteln und mit Kräften des Jobcenters zu - und entfaltet die entsprechenden Tücken. Scheint doch das Problem um eins der historisch wertvollsten Gemäuer im Stadtgebiet damit nur noch halb so groß zu sein. Tatsächlich ging in den letzten zehn Jahren dieser Nutzung aber Zeit verloren: Zeit, die es auch von städtischer Seite gebraucht hätte, um an einem Konzept für die Residenz mitzuwirken. Das müsste gerade jetzt eigentlich längst vorliegen, da ein warmer Regen von hundert Millionen vom Bund auf Sachsen-Anhalts Schlösserlandschaft wartet - und eine für Halle imagebildende Nutzung seines charmantesten Baudenkmals ermöglichen könnte. Da kann man nur hoffen, dass aus irgendeiner Schublade noch eine Idee ...?

›› Kontakt zum Autor: [email protected]