Kommentar Kommentar: Die Linke in Halle muss sich abgrenzen
Halle (Saale) - Rot-Rot-Grün galt lange Zeit als Erfolgsmodell. Gemeinsam konnten Linke, SPD und Grüne auch im Stadtrat viele ihrer Ziele durchsetzen. Doch das Bündnis birgt für die Linken eine große Gefahr:
Die Parteigrenzen verschwimmen immer mehr und die Linken verlieren dadurch einen Teil ihrer Stammwähler.
Schon jetzt fällt es schwer, zwischen den drei Parteien zu unterscheiden. Sozialdemokraten, Grüne und Linke setzen sich alle für soziale Themen ein, sie kämpfen alle für ökologische Nachhaltigkeit. Während die Grünen ihrem Kernthema, dem Klima- und Umweltschutz, treu geblieben sind und damit neue Wählerstimmen gewinnen konnten, hat sich die SPD fast bis zur Unkenntlichkeit angepasst.
Etwas Ähnliches droht auch den Linken, wenn sie sich nicht auf ihren Markenkern besinnen: für bessere Lebensumstände sozial benachteiligter Hallenser zu kämpfen. Diese Menschen leben oft eben nicht im Paulusviertel oder am Bebelplatz in der nördlichen Innenstadt, sondern in Randgebieten mit günstigeren Mieten wie Halle-Neustadt oder Silberhöhe – Gebiete, die einst Hochburgen der Linken waren und nun zurückgewonnen werden müssen.
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