Knete hüpft über Boulevard
Halle/MZ. - "Das schöne an der Physik ist, dass man mit ihr erklären kann, was man sich auf den ersten Blick nicht erklären kann", sagt Martin Wengbauer, der momentan in Regensburg seine Diplomarbeit in diesem Fach schreibt. Die Deutsche Physikalische Gesellschaft hat sein Team zum Festival eingeladen, um den Hallensern unter dem Motto "Physik für Fußgänger" die Naturwissenschaft auf heitere Weise näher zu bringen. Die Trickkiste, die die Wissenschaftler dabei öffneten, versetzte denn auch sämtliche der zahlreichen halleschen Fußgänger in Staunen: Da sprangen Glasdeckel von kochenden Flüssigkeiten, ein Klumpen Knete hüpfte über den Boulevard, nachdem er auf den Boden geworfen worden war, und ein kleiner Junge sprang in eine Pampe, in der seine Füße sanft versanken, die aber nicht spritzte.
Auch wer am Sonnabend auf dem Boulevard unterwegs ist, kann sich zwischen 10 und 18 Uhr vor der Konzerthalle anschauen, wie es aussieht, wenn man einen Eisberg gießt, der aber nicht kalt, sondern warm ist, weil sein Ausgangsstoff einen niedrigen Schmelzpunkt hat. Außerdem gibt es magnetische Flüssigkeiten zu bestaunen und es wird erklärt, warum ein Gemisch aus Rizinusöl und Tinte durch sanfte Drehungen des Reagenzglases wieder in seine einzelnen Bestandteile getrennt werden kann.
Auch in den kommenden Tagen werden die Hallenser reichlich Gelegenheit haben, sich mit der heiteren Seite der Naturwissenschaft vertraut zu machen. So startet am kommenden Montag um 11 Uhr auf dem Marktplatz eine Physik-Ausstellung, in der 30 Exponate zu sehen sein werden. Ebenfalls auf dem Markt schlägt von Montag bis Donnerstag das Juniorlabor seine Zelte auf. Kinder von drei bis sechs Jahren können dort unter Anleitung experimentieren. Und im gleichen Zeitraum läuft täglich ab 14 Uhr die Veranstaltung "Physik interaktiv" mit Vorführungen verschiedener Wissenschaftler.
Ein Highlight innerhalb der "Highlights der Physik" wird sicher der Abendvortrag des Nobelpreisträgers Klaus von Klitzing am Montag um 19 Uhr werden. "Bei so viel Physik, da weiß man gar nicht, wo einem der Kopf steht", formulierte am Freitag ein Hallenser in der Innenstadt.