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Klinikum Kröllwitz Klinikum Kröllwitz: Der Uni gehen die Blutspender aus

29.07.2004, 19:55

Halle/MZ/jo. - In der Uniklinik werden täglich ungefähr 80 Blutkonserven benötigt, aber nur 50 Menschen kommen in der Ferienzeit am Tag zur Spende. "Halle ist im Sommer halb leer, und uns fehlen die Spender. Planbare Operationen müssen da schon mal verschoben werden", sagt Dr. Helga Peschke, Direktorin des Kröllwitzer Blutspendedienstes.

Glücklicherweise gibt es Menschen wie Wilhelm Gehrke, die wissen, worauf es jetzt ankommt und regelmäßig zur Blutabnahme kommen. "Ich habe schon über 70 Mal gespendet", sagt der 60-Jährige, der hofft, dass auch für ihn im Notfall Blut da ist. Nadine Weber hat sich am Donnerstag zum ersten Mal auf den Weg gemacht. "Ich kenne meine Blutgruppe nicht. Durch die Untersuchungen, die hier gemacht werden, erfahre ich sie und kann dabei noch anderen helfen", sagt die Studentin der Sprechwissenschaften.

Wo kein Spender, da kein Blut. Auch die Ärzte im Krankenhaus bemerken die demographische Entwicklung Deutschlands. Weniger junge Menschen bedeuten weniger Spender (siehe Voraussetzungen). Die medizinischen Verfahren, um Leben zu retten beziehungsweise zu verlängern, werden stetig verbessert. "Am meisten benötigen wir Blut bei OPs am offenen Herzen oder an Gelenken, für Transplantationen und für Menschen in der Chemotherapie. Für Unfallpatienten brauchen wir 15 bis 20 Prozent unseres Blutkontingents", so Frau Peschke.

André Dolze sieht zwei Vorteile der Blutspende. "Erstens ist es gut für meinen Körper, wenn sich das Blut öfters erneuert. Zweitens schenke ich damit einem anderen Menschen die Aussicht auf Gesundheit", sagt der 20-jährige Kfz-Mechaniker. Nach den Worten von Dr. Peschke ist die Bereitschaft zur Spende in der Bevölkerung durchaus vorhanden. Ihre Mitarbeiter würden versuchen, in Schulen stark zu werben. "Ich sage immer zu den Leuten: Blutspenden ist wie ein Bankkonto haben. Ich kann erst dann etwas abheben, wenn ich eingezahlt habe."