Kleine Briefmarken nur noch im Netz Kleine Briefmarken nur noch im Netz: Post baut Automaten am Curie-Platz ab

Halle (Saale) - Es geht zwar nur um ein paar Cent, doch die Suche nach passenden Briefmarken könnte für Hallenser, die nichts zu verschenken haben, zum Kraftakt werden. Offenbar gibt es in ganz Halle keine Zwei- oder Acht-Cent-Marken mehr zu kaufen. Die sind etwa nötig, wenn Briefeschreiber zu Hause noch alte Marken mit krummen Beträgen auf Vorrat liegen haben und sie zu einem heute gültigen Betrag komplettieren wollen.
Post baut Briefmarkenautomaten am Joliot-Curie-Platz ab
Doch mit alten Marken das heutige Porto für Standardbriefe in Höhe von 80 Cent zusammenzubekommen, ist gar nicht so einfach. So kostete ein Brief bis 2016 noch 62 Cent und ab dem Jahreswechsel 70 Cent. Damals wurden Acht-Cent-Marken als Ergänzung ausgegeben, mit denen nun kaum jemand etwas anfangen kann. Außer er hat eine 2-Cent-Marke um wieder auf einen glatten Betrag zu kommen.
Bislang gab es einen Briefmarkenautomaten zum Selbstausdrucken vor der bei Hallensern „Hauptpost“ genannten Filiale am Joliot-Curie-Platz. Er druckte jedermann eine Briefmarke in Wunschhöhe aus und nahm sogar Centstücke. Doch das ist vorbei. Der Automat ist abgebaut. Und in der Hauptpost können Mitarbeiterinnen nur mit Fünf- oder Zehn-Cent-Marken dienen.
Marken mit kleinen Beträgen bei der Post im Netz kaufen
„Die Deutsche Post ist darauf angewiesen, nachhaltig wirtschaftlich zu arbeiten. Daher wurde auch die Auslastung der seit Jahren im Einsatz befindlichen Briefmarken-Automaten überprüft. Dabei wurde festgestellt, dass an vielen Standorten die Nachfrage der Automaten erheblich zurückgegangen ist“, sagt Postsprecherin Anke Blenn. Dies und die gestiegene Reparaturanfälligkeit habe die Post zum Handeln gezwungen.
„Wenn ein Briefmarken-Automat defekt ist und die Reparaturkosten in keinem wirtschaftlichen Verhältnis mehr zu dem erwirtschafteten Umsatz stehen, ist es aus kaufmännischer Sicht nicht vertretbar, diese Automaten zu reparieren“, so Blenn. Bei der Filiale handle es sich außerdem um eine „Postbank Finanzcenter, das mit Personal und unter der Regie der Postbank betrieben wird“. Die Postbank sei schon seit Jahren nicht mehr Teil des Postkonzerns, sondern gehöre zur Deutschen Bank.
Dennoch würden in einigen dieser Finanzcenter weiterhin Postdienstleistungen angeboten. Soll heißen: Das Gebäude am Joliot-Curie-Platz ist eine Bank, die Briefmarken verkauft - aber nicht alle. Es gebe aber die Möglichkeit, auch Marken mit kleinen Beträgen im Internetshop der Post zu kaufen, sagte Blenn auf die Frage, wo Kunden diese nun herbekommen sollen. Andere Verkaufsstellen in Halle nannte sie nicht. (mz)