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Kinderrat gegründet Kinderrat gegründet: Welche Pläne es für die Kinderstadt Halle 2020 gibt

Von Jonas Nayda 23.01.2020, 07:00
So sah es 2018 aus: Kinder lassen sich in der Kinderstadt einbürgern.
So sah es 2018 aus: Kinder lassen sich in der Kinderstadt einbürgern. Silvio Kison

Halle (Saale) - Eine ganze Stadt kann man nicht mal eben in zehn Minuten planen und aufbauen. Dafür braucht man schon ein paar Monate. Deshalb hat sich am Montag im Puschkinhaus der Rat der Kinderstadt gegründet, die im Sommer für fünf Wochen auf der Peißnitzinsel stattfinden soll.

Die Kinderstadt ist ein pädagogisches Planspiel, in dem Kinder zwischen sieben und 14 Jahren alle Aspekte einer echten Stadt im Kleinformat erleben und ausprobieren können. Sie können verschiedene Berufe wie Arzt, Polizist, Handwerker oder Verwaltungsmitarbeiter ergreifen, Spielgeld verdienen und zum Gelingen des Stadtlebens beitragen. Die Kinderstadt findet in Halle alle zwei Jahre statt, das Motto 2020 lautet: „Stadt, Land, Fluss“.

Kinderstadt Halle: „Die Stadt ist die Projektionsfläche für die Ideen der Kinder“

„Die Stadt ist die Projektionsfläche für die Ideen der Kinder“, sagt Projektleiterin Christin Wenig. Zwar helfen Betreuer und ältere Jugendliche überall, wo sie gebraucht werden, aber das Meiste soll von den Kindern selbst kommen. Es gehe darum, das komplexe Thema „Stadt“ begreifbar zu machen und dabei möglicherweise sogar Dinge in die große Stadt hinaus zu tragen.

Im Rahmen des Mottos gehe es hauptsächlich um die Umwelt und um die Frage, wie die Menschen in Zukunft leben können, sagt Wenig. Als Beispiele nennt sie die Themen Verkehr, Müll und Konsumverhalten, die in der Kinderstadt nachhaltig und umweltfreundlich geregelt werden sollen.

Kinderstadt Halle: Genaue Ausgestaltung bestimmt der Kinderrat

Die genaue Ausgestaltung bestimmt der Kinderrat. Er trifft sich ab dem 27. Januar jeden Montag von 15.30 Uhr bis 17.30 Uhr im Schaufenster des neuen Theaters. Aktuell gehören rund 20 Kinder dem Rat an. Erste Ideen und Wünsche konnten sie bereits am Montag im Puschkinhaus auf kleinen Zetteln formulieren. Mehr Möglichkeiten, das Spielgeld auszugeben, lautet beispielsweise ein Wunsch.

Oder: Zwei Fußballteams, die dann gegeneinander spielen. Wenn die Kinderstadt eröffnet hat, wird jede Woche eine neue Regierung aus Kindern gewählt und es gibt regelmäßig Stadtversammlungen, auf denen über neue Gesetze und Bauvorhaben diskutiert werden soll.

Eltern und andere Erwachsene sind in der Kinderstadt nicht erlaubt

Eltern und andere Erwachsene sind in der Kinderstadt natürlich nicht erlaubt. Sie können sich allerdings ein Visum kaufen, das sie zu einem geführten Stadtrundgang berechtigt. Außerdem können sie beim Auf- und Abbau der Stadt helfen. Die Kinderstadt im Jahr 2018 besuchten laut Projektleiterin Wenig insgesamt rund 12.000 Kinder. Mit einem ähnlichen Andrang rechnet sie auch in diesem Jahr wieder.

Die Kinderstadt hat vom 26. Juni bis zum 1. August auf der Wiese neben dem Peißnitzhaus geöffnet. Solange die Sommerferien noch nicht angefangen haben, können auch Schulklassen die Stadt besuchen. In der Schulzeit hat die Stadt montags bis mittwochs nur vormittags, donnerstags bis samstags bis 17 Uhr geöffnet. In den Ferien dienstags bis samstags bis 17 Uhr. Ein Tagesticket kostet 5,50 Euro, ein 5-Tage-Ticket 15 Euro und ein Visum 3 Euro. (mz)