Kinder- und Jugendrat der Stadt Halle Kinder- und Jugendrat der Stadt Halle: Politik wird zur Rateshow

halle (Saale)/MZ/mit - Wenn Halles Stadtpolitiker Tipps benötigen, wie sie vor der Kommunalwahl ihre Konzepte unterhaltsamer und verständlicher für die junge Generation präsentieren können: Sie sollten sich ein Beispiel am Kinder- und Jugendrat der Stadt (KJR) nehmen. Das Gremium will Jugendlichen, die bei dem Urnengang am 25. Mai ab einem Alter von 16 Jahren mit abstimmen dürfen, die Kommunalpolitik und das Interesse am Wählen näher bringen. Dazu soll ein Video im Internet veröffentlicht werden, in dem hallesche Nachwuchspolitiker nach dem Vorbild der populären Gesellschaftsspiele „Tabu“ und „Activity“ ihre Politikansätze darbieten. Schauplatz der aufgezeichneten Polit-Show war am Samstag das Begegnungszentrum „Lebensart“.
Schnelles Internet, gleichgeschlechtliche Beziehungen, Jugendklub, Integration, Jugend-Engagement: Diese Begriffe bei „Tabu“ zu umschreiben, ohne das Kernwort zu verwenden, oder es wie bei „Activitiy“ zu malen, das will gekonnt sein. Sören Kohse (FDP), Eric Eigendorf (SPD), Josephine Jahn (Die Linke) und Dennis Hellmich (Grüne) - sie alle kandidieren erstmals für den Stadtrat - stellten sich dem Ratespiel und wussten wissenstechnisch und argumentativ zu überzeugen.
„Ältere Politiker sind so wortgewandt - sie erreichen aber oft die Jugendlichen nicht“, sagte Emma Hanke vom KJR. Die 14-Jährige moderierte das Spiel. Schade: Hanke zufolge wird es keine weitere derartige Veranstaltung vor der Wahl geben. Und Interessierte müssen bis Ende April warten, bis das Video veröffentlicht wird. Erst dann sei die Aufzeichnung fertig produziert, so Sylvia Eggert-Mauer vom Jugendamt, die den KJR betreut.