Kinder- und Jugendcamp Zappendorf Kinder- und Jugendcamp Zappendorf: Holzwerkstatt in einem Bus
Zappendorf/MZ. - Vereinschefin Ines Glatter erinnert sich noch gut an jene Zeit, als es wegen des Jugendclubs im Ort ständig Ärger mit Anwohnern gab. "Wir als Gemeinderat haben uns des Problems angenommen", berichtet sie. Als das Camp im Frühjahr 2001 unter Trägerschaft der Kommune eröffnete, wurde "J.I.M." gegründet und ihr Büro in einer ehemaligen Garage eingerichtet.
Schaut sich die 37-Jährige jetzt um, kann sie Fortschritte sehen. Es gibt ein Veranstaltungszimmer, einen Projektraum für Schulklassen und Container, in denen es sich die Teenager gemütlich gemacht haben. "Die 14- bis 16-Jährigen wollen unter sich sein. So haben sie Platz, sind aber selbst für ihren Bereich verantwortlich", betont die gelernte Heilpädagogin Ines Glatter, die zuletzt als Hortleiterin arbeitete. Vor allem das riesige Außengelände biete viele Möglichkeiten, fügt sie hinzu. Längst sind die Zeiten vorbei, als die Camp-Besucher fürs Volleyballspielen eine Wäscheleine aufspannten. Jetzt gibt es einen Beachvolleyball- und einen Kleinfeldfußballplatz, eine Lagerfeuerstelle, und der ausrangierte Bus mitten auf dem Gelände dient derzeit als Holzwerkstatt und Heim für die beiden Hamster, die in selbst gebauten komfortablen dreistöckigen "Wohnungen" leben.
Überhaupt haben die Stammbesucher ein Herz für Tiere. Denn es gibt inzwischen einen Teich, in dem im Sommer Fische schwimmen, und ein Gehege für Ziegen und Kaninchen. Ganz zu schweigen von Jimmy, dem Hund und Vereinsmaskottchen. "Die Jugendlichen wurden in alle Pläne einbezogen. Es ist wichtig, ihre Bedürfnisse zu beachten", weiß Ines Glatter, die den Spagat zwischen Kumpeltyp und Respektperson zu meistern scheint. Sie sorgt auch dafür, dass die jungen Leute in puncto Umweltschutz Verantwortung übernehmen. So gibt es eine Bachpatenschaft für ein 500 Meter langes Stück der "Würde". Im Frühjahr soll eine biologische Untersuchung des Gewässers stattfinden. Die Mikroskope dafür sind bestellt. "Es geht um Erlebnispädagogik. Umwelt, Natur und Sport spielen eine große Rolle. Die Kinder sitzen zu Hause viel zu viel vor dem Computer", umreißt die Vereinsvorsitzende, die von vier ABM-Kräften unterstützt wird, ihr Konzept, zu dem auch Hausaufgabenbetreuung und Förderunterricht gehören.