"Kathi" auf der Grünen Woche "Kathi" auf der Grünen Woche : So kommen Limettenkäsekuchen und Co. aus Halle an

Berlin - Wassily Kandinsky wäre stolz gewesen angesichts der Kuchendekoration, die Konditorin Carolin Haagen eigens für die Grüne Woche kreiert hat. Geometrische Farbflächen auf blauem Grund erinnern an den Stil des Künstlers.
Es ist Haagens Interpretation des Themas Bauhaus, dessen Jubiläum in diesem Jahr der Kern der sachsen-anhaltinischen Selbstvermarktung bildet. Unter den Kuchen hat die Konditorin auf Muffins den Hashtag #moderndenken geschrieben. Er passt nicht nur zum Bauhaus, sondern auch zum Anspruch ihres Arbeitgebers, Kathi.
Kathi bei der Grünen Woche: Der Trend geht hier zu kleineren Backwaren
Der hallesche Backzutatenhersteller ist Stammgast auf der Lebensmittelmesse unter dem Berliner Funkturm und präsentiert dort traditionell neue Kreationen. In diesem Jahr haben das Ehepaar Thiele und seine Mitarbeiter sechs frische Produkte mit in die Hauptstadt genommen, die für die Firma ein wichtiger Absatzmarkt ist.
Neben drei neuen Muffinmischungen finden sich unter den Novitäten ein Schokopuddingblechkuchen, Streuseltaler und in kleinen Papierförmchen zu backende Limettenkäsekuchen. Es lässt sich ein klarer Trend erkennen, die Produkte, die am Ende aus den Mischungen entstehen, werden kleiner.
Limettenkäsekuchen und Co.: Bestehen Kathi-Produkte auf der Grünen Woche?
„Wir machen das, was der Verbraucher nachfragt“, begründet Susen Thiele, die Marketingverantwortliche des Unternehmens, die Entwicklung. Die geringeren Portionsgrößen seien für kleine Familien und Singlehaushalte gedacht. Aber natürlich sei der Bedarf der Kunden sehr unterschiedlich: „Es gibt auch weiterhin die Nachfrage nach großen Blechkuchen.“
Die Grüne Woche taugt für das Unternehmen hervorragend als Seismograph für Kundenbedürfnisse und auch als Härtetest für die neuen Produkte, die es bisher noch nicht im Handel gibt, erörtert Thiele. In diesem Jahr gebe es auf den cviel positive Reaktion, berichtet die PR-Verantwortliche von Kathi. Auch sonst nehme man viel Feedback und auch Kundenwünsche aus Berlin mit zurück nach Halle.
Teureres Mehl macht auch Kathi zu schaffen
Ihr Mann, Geschäftsführer Marco Thiele, betont, dass es wichtig sei, auf Trends zu reagieren, alte Produkte aus dem Sortiment zu nehmen, neue einzuführen. Als vergleichsweise kleines Unternehmen habe man gegenüber den großen den Vorteil, dass man flexibler sei, schneller reagieren könne.
Mittlerweile hat Kathi mehr als 70 Backmischungen im Angebot. Mehl ist dabei natürlich eine wichtige Komponente. Nach dem von Missernten geprägten Vorsommer ist das für das hallesche Unternehmen ein Sorgenkind, zumal man, wie Thiele betont, das Getreide nur aus den drei mitteldeutschen Ländern beziehe. „Unser Mehl ist schon teurer geworden.“ Zur Frage, ob sich dies auch auf die Preise der Endprodukte auswirkt, antwortet er diplomatisch: Es sei unterschiedlich, ob die Händler es an die Verbraucher weitergeben.
Auf der Grünen Woche würden aber selbst gesteigerte Preise nicht für einen Absatzeinbruch sorgen. Zu groß ist der Kaufrausch der Kunden, die in Massen an den Stand drängen. Und natürlich nehmen die auch gern noch ein Stück kostenlosen Bauhauskuchen mit. (mz)