Kabelsketal Kabelsketal: Bürgermeister ist 20 Jahre im Amt
kabelsketal/MZ - Bürgermeister einer Gemeinde mit über 8.000 Einwohnern zu sein, bedeutet, jeden Tag aufs Neue das richtige Verhältnis von Pflicht und Kür herzustellen. Kurt Hambacher, parteiloser Bürgermeister der Gemeinde Kabelsketal, musste lernen, wie das geht. Seit 20 Jahren ist er im Amt, erst für die Gemeinde Gröbers, dann für die Verwaltungsgemeinschaft Gröbers und nun für die Gemeinde Kabelsketal.
Was in einer Gemeinde geleistet werden kann, ist immer nur in Teamarbeit möglich, meint Hambacher. Augenblicklich arbeitet die Verwaltung in Kabelsketal mit einem ausgeglichenen Haushalt. „In den letzten zehn Jahren haben wir die Pro-Kopf-Verschuldung von 1.028 auf 511 Euro drücken können, das wiegt schon einiges“, sagt Hambacher. Zeit für Freudentänze sei es dennoch nicht. Der Spagat zwischen Pflicht und Kür gehe zunehmend auf Kosten der Kür. „Wir ersticken förmlich an der Pflicht.
Seit Jahren schieben wir einen Investitionsstau vor uns her und reagieren nur noch auf sich verändernde Situationen, ohne selbst agieren zu können“, sagt der 59-jährige Kommunalpolitiker. Große Probleme sieht er auf die Gemeinde zukommen durch das neue Kinderförderungsgesetz (Kifög). In den Ortsteilen fehlen zwischen 60 und 70 Kindertagesstätten-Plätze. „Die müssen wir zum Beispiel auch durch in diesem Jahr geplante Objektsanierung schaffen“, so Hambacher. Eine vordringliche Aufgabe, obwohl in Gröbers erst 2013 eine neue Kita mit Hortplätzen gebaut und in Betrieb genommen worden ist. Weitere Kita-Plätze könnten nur durch die Aufnahme von Krediten geschaffen werden. Das setze aber die Zustimmung der Kommunalaufsicht voraus.
Erfolge bei Sanierung
Auf der Haben-Seite sieht Hambacher neben dem Kita-Neubau in Gröbers unter anderem die Sanierung der Kita in Zwintschöna, die Sanierung der Sporthallen in Zwintschöna und Gröbers, der Grundschule in Gröbers, den Kita-Anbau in Großkugel und die Sanierung von Straßen sowie den Radweg bei Kleinkugel. Zu tun bleibt dennoch vieles und das Rechnen hört dabei nie auf. So seien 64 Prozent aller Verwaltungsangestellten in Kabelsketal Mitarbeiter kommunaler Kindereinrichtungen.
Die Personalkosten, die Wartung der Einrichtungen und die Betriebskosten machen also einen riesigen Posten im Haushalt aus. Und der wächst weiter, wenn neue Kita-Plätze dazu kommen. „Dann brauchen wir ja dafür auch mehr Personal“, erklärt der Bürgermeister.
Dennoch will die Gemeinde ihre Vereine weiterhin ein wenig unterstützen, um das gesellschaftliche Leben in Kabelsketal zu fördern. Die finanziellen Zuwendungen, sagt Hambacher, bekommen die Vereine je nach Mitgliederzahl. Das seien pro Kopf derzeit 30 Euro für die Betriebskosten.