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Kabarett in Halle Kabarett in Halle: Wehe wenn's Ehe wird!

Von Detlef Färber 03.11.2017, 13:51
Die Kabarettisten Stephanie Hottinger und Micha Kost
Die Kabarettisten Stephanie Hottinger und Micha Kost Kiebitzensteiner

Halle (Saale) - Eben noch steht die eine Frau hinter dem Tresen der Hotelrezeption. Und schon wuchtet die andere den schwerstmöglichen Koffer unter fachmännischer Beratung ihres bequem sitzenden Gatten die Treppe hoch. Und schon naht die dritte Dame ... Drei? Nein, eine - denn in Windeseile wechselt die Kabarettistin Stephanie Hottinger zwischen den Rollen, beziehungsweise zwischen zahlreichen Spielarten einer Rolle, nämlich der Rolle der Ehefrau: Einer Rolle, in der sie sich bestens auskennt: Auch dank der nun schon dritten Folge der damit vollendeten „Ehe“-Trilogie.

Damit feiert das hallesche Kabarett „Kiebitzensteiner“ am Freitag Premiere. Nach „EHE uns der Kragen platzt“ und „EHE der Tod uns scheidet“ macht nun „Rosenkrieg und Bettgeflüster“ die Erfolgsgeschichte der Liebeskabarett-Reihe im Kabarettsaal des „Palais S“ komplett.

Kabarett in Halle: Stephanie Hottinger an der seite von Micha Kost

Und wieder ist dabei an der Seite von Ensemble-Chef Micha Kost die aus Bern stammende Stephanie Hottinger zu erleben. Seit fast zehn Jahren ist die Schweizerin, die in Berlin lebt, nun praktisch auch noch Hallenserin, weil Stammkraft des hiesigen Kabaretts, in dem sie bereits in mehr als einem Dutzend Stücke zu erleben war - und in den meisten von ihnen weiterhin ist. Ihrer Liebe zur Bühnensatire hat die gelernte Schauspielerin sogar ein festes Engagement am Theater im fränkischen Co- burg geopfert und ...? „Es nie bereut!“

Dabei muss sie im hiesigen Mini-Ensemble etliche Aufgaben bewältigen, von denen sie zu ihren Stadttheater-Zeiten nur ahnte, dass es sie gibt. Kaum 20 Prozent der Gesamtarbeit sei nun das Spiel, das sie so liebt. „Doch wenn ich dann auf der Bühne stehe, genieße ich es umso mehr - und weiß“, so sagt sie, „dass sich die Mühe lohnt.“

Spielstättenförderung für die Kiebitzensteiner in Halle

Seit diesem Jahr wissen die Kiebitzensteiner dank einer Spielstättenförderung übrigens auch, dass man ihre Arbeit stadtoffiziell zu schätzen weiß. „Das tut gut“, sagt Stephanie Hottinger - und schon steht sie wieder auf der Bühne. Aus dem neuen, wieder von NT-Schauspielerin Barbara Zinn inszenierten Programm, ragt ein Satz heraus: „Bestimmt ist diese Welt nicht zu retten, aber ihre Ehe!“

Wie und warum die Ehe in Gefahr und unter Verdruss geraten kann, führen Kost und Hottinger dann in einem wilden Rollenwechselspiel vor, das die pfiffige Rahmenhandlung in einem Hotel für das Nummernprogramm aus Sketchen und Liedern ermöglicht. Etwa mit der Lektion, dass alle die wohl die wenigsten Liebesprobleme haben, denen die Zeit dafür fehlt. Doch was, wenn die Zeit der Liebe dann doch mal kommt? Dann gilt: „Wehe, wenn’s Ehe wird!“ Und, was, wenn doch? Dann Vorsicht, denn es kann auch schnell mal so was Kitschiges wie Glück draus werden. (mz)

››Noch Karten für Freitag, 20 Uhr, Sonntag, 17 Uhr, im „Palais S“, Ankerstraße 3c