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Jugend musiziert Jugend musiziert: Vier «Fagöttinnen» punkten für Halle

Von Detlef Färber 23.12.2003, 18:43

Halle/MZ. - Weil sie alle gemeinsam im Musikzweig des Francke-Gymnasiums "Latina" Fagott spielen und weil sie Lust hatten, auch ein bisschen als Quartett zu tingeln, stellte sich bald die unvermeidliche Frage nach einem griffigen Namen. Da kam Katharina Bliefert, die Älteste der Vier, auf die zündende Idee: "Warum nicht Fagöttinnen?"

Und weil weder ihren Mitstreiterinnen Martha Benkendorf, Jeanette Kischkies oder Juliane Niebusch, noch von ihrem Lehrer, dem Opernhaus-Solo-Fagottisten Frank Benkendorf, etwas einfiel, das hätte dagegen sprechen können, ist das kleine Nachwuchs-Ensemble seither fleißig unterwegs, um sich als Fagöttinnen vom Publikum durchaus auch ein bisschen vergöttern zu lassen.

Das ist den Mädchen, von denen drei nach dem Abi Fagott studieren und die Profi-Karriere einschlagen wollen, bislang vollauf gelungen. Mit Auftritten beim Opernball oder im Fernsehen sorgten sie für Aufsehen und konnten - sozusagen als Vorzeige-Truppe - sogar bei der Einweihung der Landesvertretung von Sachsen-Anhalt in Berlin für ihre Heimatstadt Halle punkten. Da ist es kein Wunder, dass die Fagöttinnen inzwischen auch den Jugendkulturpreis des Landes abgeräumt haben.

Dabei war der Anklang des Göttlichen einst für die Vier natürlich nicht der Grund, sich gerade für dieses Instrument zu entscheiden. Auf die Frage, was sie an ihren etwas sperrig wirkenden Holzbläsern lieben, antworten sie so verblüffend wie übereinstimmend: "Es klingt so schön tief." Doch andererseits sei es ein eher lustiges Instrument, meint Martha Benkendorf. Deshalb käme es auch oft zur Untermalung der komischen Charaktere in Trickfilmen zum Einsatz.

Dem Charakter des Fagotts entsprächen aber durchaus auch jene, die es spielen, meint die Tochter des Fagott-Lehrers: Fagottisten seien gemütlich und gesellig, hätten aber "nicht immer die richtige Peilung". Einig sind die Fagöttinnen übrigens auch darin, dass sie keinen Mann ihr Ensemble aufnehmen werden. Katharina Bliefert nennt den Grund dafür in einem Satz: "Fagötter gibt es nicht."

Den nächsten Auftritt haben die Fagöttinnen am 21. Januar, 14 Uhr, in der Mensa der Franckeschen Stiftungen.