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Jüdische Kulturtage Jüdische Kulturtage: Bunte Vielfalt von Klezmer bis Schabbat

30.09.2013, 19:18
„Ich wollte einen Akzent setzen“, so Andreas Schmitges, der Initiator der Kulturtage.
„Ich wollte einen Akzent setzen“, so Andreas Schmitges, der Initiator der Kulturtage. Antje Seeger Lizenz

Halle/MZ - Gemeinsam tanzen, Musik hören, Klezmer-Musik selbst spielen lernen und etwas über die jüdische Geschichte der Stadt erfahren können Interessierte bei den zahlreichen Veranstaltungen der jüdischen Kulturtage. Noch bis zum 10. Oktober ist Gelegenheit dazu. MZ-Mitarbeiterin Silvia Zöller hat mit dem den Initiator Andreas Schmitges gesprochen.

Sie sind Berufsmusiker und Kulturmanager. Wie ist die Idee zu den jüdischen Kulturtagen überhaupt entstanden?

Andreas Schmitges: Ich spiele selbst als Gitarrist und Mandolinist bei vielen Festivals und jüdischen Kulturtagen in ganz Europa und unterrichte diese Musik in Workshops. Und dachte mir: Da müsste auch mal in Halle, wo ich wohne, ein Akzent gesetzt werden. Anlass war für mich auch die Freude, die im Sommer von der Einweihung der neuen Torarolle ausging, mit ganz Halle zu teilen. Und auch, dass die jüdische Gemeinde vor 60 Jahren in Halle wieder neu gegründet wurde.

So ein großes Projekt auf die Beine zu stellen, ist nicht einfach. Wie ist das gelungen?

Andreas Schmitges: Es gab von Anfang an viel Unterstützung, Sponsoren und Mitstreiter, so dass das Programm relativ schnell stand. Erst seit Mitte des Jahres laufen die Vorbereitungen. Die jüdische Gemeinde war von Anfang an mit dabei. Weiter tragen der Freundeskreis Leopold Zunz Zentrum am halleschen Uni-Seminar für Judaistik, die Landeszentrale für politische Bildung, das US-Generalkonsulat in Leipzig und viele weitere Organisationen das Projekt.

Das gesamte Programm unter: www.juedischekulturhalle.de

Was sind aus der Vielfalt der Veranstaltungen ihre Tipps?

Andreas Schmitges: Da habe ich gleich mehrere: Zum Beispiel den Vortrag des Amerikanisten Anton Hieke über die jüdische Geschichte von Halles US-Partnerstadt Savannah am Dienstagabend um 19.30 Uhr in der Stadtbibliothek. Oder auch den Klezmer-Tanzabend am Mittwoch ab 19.30 Uhr im Volkspark. Dass diese jüdische Musik auch Tanz-Musik ist, ist nicht unbedingt bekannt - jedermann kann mittanzen. Ein Tipp sind auch die Stadtführungen zur jüdischen Geschichte am Sonntag - in dieser Form gab es das noch nicht. Beim Schabbat-Abend in der Synagoge am Freitag sind übrigens schon alle Plätze vergeben.

Sind Sie auch im Programm zu sehen und zu hören?

Andreas Schmitges: Ja, ich spiele mit amerikanischen, israelischen und deutschen Musikern zusammen als „Voices of Ashkenaz“ am Sonntag, 16 Uhr, in der Ulrichskirche.