Jeden Baum selbst gepflanzt

Zappendorf/MZ. - Einst Kloster-Besitz

Das Unternehmen, das die Marquardts 1993 gemeinsam mit Reiner Ulrich Johae gegründet haben, ist jetzt mit dem Umweltpreis der Gemeinde Zappendorf ausgezeichnet worden.

Die Familie Marquardt hat das Grundstück 1991 übernommen. "Es gab hier einen alten Bauernhof mit völlig verwahrlosten Gebäuden. Urkundlich war der Hof erstmals 1340 erwähnt worden. Lange Zeit gehörte er zum Kloster Helfta bei Eisleben, ehe er verfiel", erzählt Wolfgang Marquardt. Das Unternehmen gerade hier aufzubauen, habe sich angeboten. Aber eine leichte Übung war das nicht, erinnern sich die beiden Geschäftsleute. "Wir waren uns von vornherein einig, dass wir es hier grün haben wollen", so der Technik-Chef.

So ist jeder Baum, jeder Strauch auf dem Gelände neu angepflanzt worden. Außerdem entstand ein Pausenbereich für die 30 Mitarbeiter der Produktionsstätte. In dem grünen Gürtel kann man inzwischen Brut- und Nistplätze heimischer Tiere finden. Marquardts bauten vor allem heimische Pflanzen an wie Weiden, Rotdorn oder Birken. So mancher Rosenstock wurde gesetzt, manche Wand begrünt. Auch die Pflege wird von den Marquardts übernommen. Vater und Sohn haben sich über den Umweltpreis gefreut, weil er eine schöne Anerkennung ist. Etwas für die Umwelt zu tun, ist wichtig, ja selbstverständlich, wie beide sagen. Und wenn die Wurstproduzenten ihre tägliche Produktverkostung im ersten Stock des Hauptgebäudes machen, weisen alle Fenster ins Grüne. "Wir haben noch einiges vor", so Vater Marquardt.

Schweine aus Ostrau

Zur Palette des Hofes zählen rund 100 Sorten Wurst und Imbissprodukte. Beliefert werden Filialen in mehreren Städten, darunter Halle. "Die Renner bei der Mittagessen-Produktion sind Nudeln mit Gulasch und Jägerschnitzel", so Fleischermeister Jens Marquardt, "wir verarbeiten Schweine aus Ostrau, die in Altenburg geschlachtet worden sind."

Der Umweltpreis wurde auch an zwei Familien und die Firma Rhenus Recycling vergeben.