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Interimslösung für Gimritzer DammInterimslösung für Gimritzer Damm: Fahrrad-Falle soll entschärft werden

Von Oliver Müller-Lorey 23.11.2017, 08:14
Gefährlich: Am Gimritzer Damm endet der Fahrradstreifen (durch Strichellinie abgegrenzt) abrupt. Radfahrer und Autos kommen sich in die Quere.
Gefährlich: Am Gimritzer Damm endet der Fahrradstreifen (durch Strichellinie abgegrenzt) abrupt. Radfahrer und Autos kommen sich in die Quere. Holger John

Halle (Saale) - Schön ist die Straße „Gimritzer Damm“ nach ihrem Umbau geworden: Glatter Asphalt, gepflegte Straßenbahnhaltestellen und ein klasse Radweg in beide Richtungen.

Wer mit dem Rad in Richtung Kröllwitz fährt, ist auf dem Streifen am Straßenrand flott unterwegs - bis der in Höhe der Straßenbahnhaltestelle nahe der ehemaligen Eissporthalle abrupt endet und der Radler sich die Fahrbahn plötzlich mit Autos und Lastwagen teilen muss. Wenige Meter weiter verbot bis vor einigen Tagen gar ein Verkehrszeichen die Weiterfahrt für Radler.

Gimritzer Damm: Radler dürfen auch auf der Straße ohne Radweg weiterfahren

Seit der Fertigstellung des Gimritzer Damms sind so immer wieder Fahrradfahrer gestrandet. Die Stadt hat das Problem nun angepackt und empfiehlt Radfahrern auf Hinweisschildern, auf dem Deich zu fahren. „Radfahrer, die weiter Richtung Kröllwitz fahren wollen, können den Weg auf dem Gimritzer Damm nutzen.

Dazu wird in dieser Woche ein entsprechendes Schild für Radfahrer aufgestellt“, sagt Stadtsprecher Drago Bock auf MZ-Nachfrage. Außerdem wurde das Durchfahrt-verboten-Schild abgebaut und Radler dürfen auch auf der Straße ohne Radweg weiterfahren. Sicherer ist jedoch die Fahrt auf dem Deich.

Abruptes Ende des Radwegs am Gimritzer Damm ist eine Interimslösung

Für Mitte des kommenden Jahres verspricht Bock eine noch bessere Lösung. Das abrupte Ende des Radwegs sei eine Interimslösung. „Ab dem zweiten Quartal 2018 wird der Verkehrswegebau fortgeführt und jeweils ein Radfahrstreifen in beide Fahrtrichtungen bis zur Heideallee weitergeführt“, so Bock. Der Bau sei Teil der Beseitigung der Hochwasserschäden.

Die Flut von 2013 hatte damals nicht nur die Eissporthalle zerstört und den Gimritzer Damm an seine Belastungsgrenze gebracht, sondern auch die Fahrbahn zwischen Rennbahnkreuz und Weinbergcampus beschädigt.

ADFC: Radfahrer bei Bauvorhaben zu wenig beachtet

Auf die für Radler gefährliche Stelle hatten sowohl MZ-Leser als auch Radfahr-Aktivisten über die interaktive Karte „halle-verkehrt“ aufmerksam gemacht. Auf der im Internet abrufbaren Übersicht können Hallenser gefährliche Stellen in Halle einzeichnen und mit Fotos und Hinweisen hinterlegen.

Volker Preibisch vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC), der die Karte mit ins leben rief, kritisierte immer wieder, dass Radfahrer bei Bauvorhaben zu wenig beachtet würden. Als Beispiel dient das Steintor mit unklaren Verkehrsführungen für Fahrradfahrer. (mz)