Instrument in Nauendorf Instrument in Nauendorf: Orgel in alle Teile zerlegt
Nauendorf/MZ. - Nauendorf hat wieder eine Orgel. Dabei handelt es sich um ein historisches Instrument. Seine umfassende Instandsetzung schließt nach Auskunft von Kantorin Ulrike Stroh eine große Lücke. Erstmals seit langer Zeit verfüge der Pfarrbereich Löbejün über eine Orgel, die auch für anspruchsvolle Werke geeignet sei.
Den Beweis dafür bleibt die Musikerin nicht schuldig. Während ausgewählter Gottesdienste und zur Orgel-Vesper erleben die Gäste den ungewöhnlich kräftigen und zugleich warmen Klang des Instruments. Unter anderem erklingen Werke von Komponisten des 15. bis 17. Jahrhunderts aus dem mitteldeutschen Raum. Ulrike Stroh spielt in Nauendorf besonders gern nach Noten von Zachow und Händel sowie von Loewe. Ein Grund dafür sei die Konstruktion der Orgel. Sie beruhe auf dem Prinzip der kurzen Wege innerhalb des Instrumentes. Diese Eigenart sorge für eine außergewöhnliche Präzision im Zusammenspiel jener Teile, die die kräftigen Töne hervorbringen.
Für die Sanierung des Instrumentes haben Kirchgemeinde und Spender viel Geld aufgebracht - alles in allem mehr als 8 000 Euro. Die Orgel aus der Werkstatt von Wilhelm Rühlemann ist fast 100 Jahre alt. Ulrike Stroh: "Ihre Demontage und Reinigung war überfällig. Es folgte viel Kleinarbeit, ausgeführt von Orgelbauer Thomas Schild aus Halle." Jetzt sind alle Fugen wieder dicht, das Leder an 17 Registerbälgen ist neu, Holz- und Metallpfeifen stehen mängelfrei im Raum. "Außerdem wurde alles getan, um dem Holzwurm den Appetit zu verderben."
Nach der Orgel-Sanierung in Nauendorf ist die Arbeit im nördlichen Saalkreis noch nicht beendet. In einem weitgehend guten Zustand befindet sich nur das Instrument im Domnitzer Gotteshaus. Schlimm ist es nach Angaben von Pfarrerin Juliane Rau dagegen um die Orgel in der Löbejüner Stadtkirche bestellt.