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Insolventer Bauhof hat neuen Träger

Von Michael Deutsch 10.06.2008, 17:57

Halle/MZ. - Die Jugendwerkstatt Bauhof Halle fiebert dem Insolvenz-Ende entgegen. Seit Dienstag gibt es dafür konkrete Hoffnungszeichen: Die Sozialeinrichtung in den Franckeschen Stiftungen, die derzeit rund 80 Jugendliche ohne Schul- oder Berufsabschluss betreut, hat mit dem Diakonieverbund Kyffhäuser einen neuen Träger gefunden, der die Arbeit kostendeckend fortsetzen will.

Der gemeinnützigen GmbH mit Sitz in Bad Frankenhausen wurden am Dienstag die gesamten Anteile des evangelischen Kirchenkreises überschrieben. Ein entsprechender Notarvertrag wurde zwischen Norbert Otte, Geschäftsführer der Diakonie Kyffhäuser gGmbH, und dem Superintendenten Eugen Manser unterzeichnet. Der Kirchenkreis Halle-Saalkreis war bislang hundertprozentiger Gesellschafter der Jugendwerkstatt, die vergangenes Jahr Insolvenz anmelden musste, weil immer mehr öffentliche Mittel ausblieben.

Bauhof-Geschäftsführerin Martina Hoffmann zeigte sich optimistisch. Noch liege zwar kein Konzept vor. Das wolle der neue Träger erst vorstellen, wenn die Gläubigerversammlung Mitte Juli den Sanierungsplänen zustimmt. Dennoch gebe es schon konkrete Entscheidungen. "Die Jugendwerkstatt wird ihre Eigenständigkeit und ihren Namen behalten. Wie angekündigt, werden aber Bereiche geschlossen, die nicht kostendeckend gearbeitet haben", so Hoffmann. Dazu zähle die berufliche Ausbildung in der Maler- und Tischlerwerkstatt. "Unsere sechs Lehrlinge können selbstverständlich ihre Gesellenprüfung ablegen." Im Anschluss werde es aber keine Ausbildung dieser Art im Bauhof mehr geben. "Aufgrund der Schließung mussten wir neun Mitarbeitern kündigen."

Auch vom Stiftsgut Stichelsorf, das die Jugendwerkstatt als Zentrum für ökologische Bildung neun Jahre lang betrieb, habe man sich getrennt. Seit Anfang Mai wird das Gut von den Franckeschen Stiftungen verwaltet (die MZ berichtete). Hoffmann unterstrich aber, dass alle anderen sozialen Angebote des Bauhofs, angefangen vom Jugendmigrationsdienst über das Projekt gegen Schulverweigerung bis hin zu Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen weitergeführt werden.