In Halle gut eingelebt In Halle gut eingelebt: Swantje Heimburg bleibt Wildcats treu - egal in welcher Liga

Halle (Saale) - Sprachlos erlebt man Swantje Heimburg selten. Wenn ihre Wildcats um Erstligapunkte kämpfen, dann ist die emotionale Spielerin weithin zu hören. Mit vollem Stimmeinsatz treibt sie sich und ihre Teamkolleginnen an, so laut, dass sie am nächsten Tag meist heiser ist.
Doch das, was sie gerade bei der Handball-WM vorm Fernseher erlebt, kann sie nur schwer in Worte packen. „Es ist unglaublich“, sagt sie, „was unsere Nationalmannschaft da gerade zeigt. Was sie über den Zusammenhalt macht und ihre Abwehr.“
Den DHB-Männern ist der Spaß am Handballspielen anzumerken. Und eben diese Lust empfindet auch die 25-Jährige bei ihrem Hobby - obgleich die Saison bisher nur wenige Erfolgserlebnisse bereitgehalten hat. Deshalb hat Swantje Heimburg nun auch ihren Vertrag verlängert. Unabhängig davon, ob Union den Klassenerhalt schafft oder nach einem Jahr zurück in die zweite Liga muss.
Swantje Heimburg hat sich in Halle-Neustadt eingelebt
Es gibt einen guten Grund, noch einmal zwei Jahre dranzuhängen. „Das Gesamtpaket stimmt“, sagt die auf die Linksaußen-Position spezialisierte Nummer 13. In Halle-Neustadt hat Swantje Heimburg ihr zu Hause gefunden, die Wohnung wird vom Sponsor des Vereins gestellt. Ihr Partner Robert, ein Exfußballer, lebt hier, die Familie in Magdeburg ist nicht weit weg.
Und nicht zuletzt sind ihre Freundinnen hier zu Hause. Mit Teamkollegin Elisa Möschter sorgt Swantje Heimburg für gute Laune im Team. Ein Selbstläufer war die Vertragsverlängerung dennoch nicht. Denn wenn die Lehramtsstudentin Swantje Heimburg in den nächsten Wochen ihre letzten Prüfungen in Sport, Deutsch, Pädagogik und Psychologie geschafft hat, warten auf sie 16 Monate Referendariat.
Auf Swantje Heimburg wartet das Referendariat
„Ich habe gute Aussichten auf eine Stelle hier an einem Gymnasium“, verrät Swantje Heimburg. Der Direktor sei sehr sportbegeistert und habe Unterstützung für die Leistungssportlerin zugesagt. Dennoch wird ihr Job natürlich Priorität haben, sagt die Handballerin mit Blick auf das Vormittagstraining. Doch das hat sie mit ihrem Verein so abgesprochen.
Ihr Studium übrigens, so erzählt Swantje Heimburg, hat ihr auch beim Sport geholfen. In ihrer Abschlussarbeit beim Staatsexamen untersuchte sie die Bedeutung des mentalen Trainings.
„So wie man Spielabläufe trainiert, muss man auch lernen, wie man sich in bestimmten Situationen verhalten muss. Teamsitzungen vor dem Spiel kommen deshalb besondere Bedeutung zu.“ Weil die Wildcats das beherzigen und der Kopfarbeit Bedeutung einräumen, glaubt Heimburg noch an den Klassenerhalt. (mz)