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Idylle und Gastlichkeit im Saaletal

Von Stephan Weidling 30.07.2007, 15:30

Kloschwitz/MZ. - Direkt neben der großen Eingangsschranke steht ein beschauliches "Gaststättchen", das für jeden knurrenden Magen etwas bereit hält. Sogar frische Forellen kann man sich in dem urigen Speiseraum auf der Zunge zergehen lassen.

Camperin"Wenn sie wollen, können sie die Forellen sogar selber schlachten", sagt Campingplatzbesitzer Konrad Rothmeier. Daniela Henninger aus Karlsruhe wird dieses Angebot sicher nicht wahrnehmen. Gleichwohl schätzt sie aber die Möglichkeit zur Einkehr. "Wenn es regnet, muss ich nicht draußen kochen", sagt die Karlsruherin, die mit ihrem Mann auf Paddeltour Richtung Hamburg ist.

Die beiden haben lediglich für eine Nacht ihr Zelt aufgeschlagen, sind aber sofort von der idyllischen Atmosphäre angetan. "Zum Glück gibt es hier auch keine Gartenzwerge", freut sich die Camperin. In diesem Moment zuckelt ein Mercedes an ihr vorbei und stoppt einige Meter weiter. Das Nummernschild verrät, dass es sich um Gäste aus dem Eifel-Städtchen Bitburg handelt. Die Assmanns wohnen seit nunmehr einem halben Jahr in ihrem Wohnwagen auf dem Campingplatz. "Wir bauen in Halle-Dölau ein Haus und haben nach einer preiswerten Übernachtungsmöglichkeit in der Nähe gesucht", sagt der gebürtige Hallenser Alfred Assmann.

"Eigentlich wollten wir in Bitburg unseren Lebensabend verbringen. Doch jetzt zieht es uns wieder zurück in die Heimat", erklärt der 64-Jährige. Da der Rentner allerdings jeden Tag auf der Baustelle nach dem Rechten sieht, fand er für einen Abstecher in die Gaststätte bisher noch keine Zeit. Ganz im Gegensatz zu einigen Kloschwitzern, die sich hier fast täglich ein kühles Bier von Kerstin Kaßler zapfen lassen. Die lebenslustige Frau, die immer ein aufmunterndes Wort auf den Lippen hat, schmeißt hier den Laden. Der ist immer dann besonders voll, wenn die Kloschwitzerin selbst gebackenen Kuchen verkauft.