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Hühner-Manhattan gefährdet

Von Andreas Lohmann 07.12.2007, 18:00

Halle/MZ. - Machemer ist der Mietvertrag für den Vereinsraum im Diesterweghaus am Steintor bereits zum 30. November gekündigt worden. "Im Moment ist das Hühner-Manhattan nur noch geduldet", sagt HWG-Sprecher Joachim Effertz, "wir könnten jederzeit die Räumung durchsetzen."

Die HWG wirft Machemer vor, Kellerräume - in denen regelmäßig Discos oder Konzerte stattfinden - ohne Genehmigung zu nutzen. "Es gibt auch immer öfter Klagen über Lärm und Verschmutzungen", begründet Effertz. Vor einiger Zeit sei auch mal ein Feuer im Keller angezündet worden. Das aber bestreitet Machemer: "Das waren Mülltonnen im Hof, die irgendwelche Kids, die wir nicht in die Disco lassen wollten, in Brand gesetzt haben."

Im Jugendhilfeausschuss wurde der Konflikt kurz angesprochen. Es hieß, die HWG wolle das Diesterweghaus verkaufen. Effertz bestreitet, dass ein Zusammenhang zur Mietvertragskündigung bestehe: "Das hat damit nichts zu tun."

Im Hühner-Manhattan treffen sich vor allem an den Wochenenden Jugendliche zu Musik-Veranstaltungen wie dem Jazz-Kombinat. "Wir haben bis zu 500 Besucher", sagt Machemer. Die ehemalige Gaststätte Diesterweghaus wird seit 2002 als Clubraum genutzt. "2003 haben wir den Keller entrümpelt. Seitdem machen wir dort Disco, da unten gibt es keine Lärmprobleme", ist der 30-jährige Vereinschef überzeugt, es läge bisher keine einzige Anzeige wegen Ruhestörung vor. Machemer wohnt zugleich in dem Haus und hat als Maler ein Atelier angemietet. Er meint, dass für den Keller kein besonderer Vertrag notwendig sei: "Der gehört doch zu all den Mietflächen mit dazu."

Allerdings zahlt Machemer keine Kaltmiete an die HWG, sondern ausschließlich Betriebskosten. Ein Zugeständnis an den Verein als anerkannter freier Träger der Jugendhilfe. HWG-Sprecher Effertz: "Es gibt keine Zahlungsrückstände." Er sei bereit, dem Hühner-Manhattan eine Schonfrist bis Ende Mai einzuräumen, um die Ärgernisse rund um den Club abzustellen. Auf dieses Angebot habe Machemer noch nicht reagiert. "Das ist eine sehr kurze Frist", sagt er. Und man dürfe ein paar Leute, die vorm Haus Blödsinn machten und oft gar keine Club-Besucher seien, nicht zum Anlass nehmen, das ganze Hühner-Manhattan in Frage zu stellen.