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„Haus des Lebens und des Abschieds“ Hospizbewegung in Halle feiert mit neuem Gebäude Richtfest

Von Katja Pausch 04.11.2021, 09:41
Richtfest ist für das neue Hospiz  in Halles Süden gefeiert worden.
Richtfest ist für das neue Hospiz in Halles Süden gefeiert worden. Foto: Silvio Kison

Halle (Saale)/MZ - Die Hospizbewegung in Halle kann erfolgreich auf einen weiteren Meilenstein blicken: Seit Mittwoch schwebt über dem Rohbau eines neuen Hospizgebäudes in der Kiewer Straße der Richtkranz. Bevor jedoch Thomas Weber von der bauausführenden Firma ZB Bau GmbH vom Gerüst aus den obligatorischen Richtspruch rezitieren und ein Glas Sekt auf den erfolgreichen Baufortschritt erheben und anschließend in Glück bringende Scherben verwandeln kann, haben zunächst unter anderem Hospiz-Leiterin Kathrin Dietl und Schirmherr Bertram Thieme das Wort.

Es sei nicht irgendein Haus, für das Richtfest gefeiert werde, so die Hospiz-Chefin, die wie die anderen Redner an den Gründer der halleschen Hospizbewegung, Heinrich Pera, erinnert. Er habe die Hospiz-Idee vor über 30 Jahren nach Halle gebracht, und mit dem Hospiz-Neubau habe sein jahrzehntelanges Wirken einen weiteren Meilenstein erreicht. Für Thieme, den Hallensern viele Jahrzehnte als engagierter Dorint-Hotelchef bekannt, ist das neue Hospiz ein „Haus des Lebens und des Abschieds“. Thieme erfülle es mit Ehrfurcht, gerade für dieses Projekt ehrenamtlich tätig zu sein.

Hospizbewegung in Halle feiert mit neuem Gebäude Richtfest

„Es ist ein Amt, das nicht von Interessen geleitet ist, sondern ein Ehrenamt für das Leben, zu dem der Tod dazugehört“, so der 72-Jährige, der sich dafür einsetzt, in der Gesellschaft das Thema Tod nicht zu tabuisieren. „Es geht um Würde und um Endlichkeit“, so Thieme. Mit einem Gebet segnet anschließend Pfarrer Walter Richter den Neubau, der ab Sommer 2022 auf rund 1.450 Quadratmetern zwölf Plätze für Hospizgäste, Arbeits- und Schulungsräume sowie Büros für die Mitarbeiter des Hospizes bietet.

Die Nähe zum Wohngebiet sei dabei bewusst gewählt, so Planer Stephan Herrmann vom Architekturbüro Sens Bramay. Bereits 2017 sei man auf der Suche nach einem geeigneten Standort gewesen. 4,25 Millionen Euro sind in das Projekt investiert worden. Mit einer Spendenaktion sammelt das Hospiz weiterhin Geld für den Bau, der von den Kostenträgern nicht voll finanziert wird.