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Höfe an der Hafenbahn  Höfe an der Hafenbahn : "Mittlerer Süden" blüht auf

Von Detlef Färber 26.06.2017, 13:23
Der Richtkranz schwebt ein über der Hafenbahntrasse.
Der Richtkranz schwebt ein über der Hafenbahntrasse. Günter Bauer

Halle - Lange war dies eine Brache. Doch nun verspricht hier eine kleine Idylle zu wachsen, entlang der einstigen Trasse der Hafenbahn auf der Ostseite der Merseburger Straße: Ein zwar stark begrüntes aber höchst lebendiges Kleinod innerstädtischer, hallescher Lebensqualität.

Gerade hat die hallesche GWG Gartenstadt Richtfest gefeiert im Karree zwischen Roßbach- und Franz-Heil-Straße und der besagten, längst zum Radweg umgewidmeten Hafenbahntrasse: Acht Mehrfamilienhäuser mit exakt 101 Wohneinheiten stehen nun rohbaufertig da - und nächsten Sommer soll das Projekt „Höfe an der Hafenbahn“ eingeweiht werden. „Es ist unser erster Neubau seit 80 Jahren“, sagt Jörn Abisch, der Vorstand der Wohngenossenschaft. Und mit der Einweihung des Komplexes will die GWG Gartenstadt im Sommer 2018 zugleich ihr hundertjähriges Bestehen feiern.

Reizvolle Gestaltung: Fernwärmeleitung wird in die grüne Hofgestaltung einbezogen

Doch was hier entsteht, ist jetzt schon bestens zu erkennen: Sechs in sich verschachtelte Eckbauten bilden die Höfe, deren Ensemble von zwei einfachen Quaderbauten östlich und westlich flankiert wird. In den von speziellen Dachgeschossen ergänzten Dreigeschossern bringt die bereits verschiedentlich in dieser Gegend präsente Wohngenossenschaft zwischen Zwei- und Vierraumwohnungen gleich etliche Wohntypen unter, die - so die den Bau betreuende Weimarer Architektin Anne Hartung - vor allem für eine gute Altersmischung in der künftigen Mieterschaft sorgen sollen.

Etwas, das in den Höfen mal ein Hingucker werden dürfte, gibt es derzeit aber erst als Farbentwurf: Die entlang der gerundeten Hafenbahntrasse verlaufende Fernwärmeleitung wird mittels Gartenmöblierung in die grüne Hofgestaltung auf reizvolle Weise einbezogen.

Das, wie man hört, inzwischen schon gut vorvermietete Neubau-Ensemble scheint übrigens ein weiteres Indiz zu sein für eine sich abzeichnende interessante innerstädtische Entwicklung, dass nämlich der lange unterschätzte mittlere Süden Halles mittlerweile aufblüht - und sich mit Leben füllt. Dass gleichzeitig der Globus-Markt von Bruckdorf aus in dieses Viertel zieht, mag Zufall sein. Doch auch die Nachbarschaft des Kraftwerks Dieselstraße und nicht unbedeutender Arbeitgeber wie der Bergmannstrost-Klinik zeigen, dass Wohnen und Arbeiten auch in Halle wieder eine Chance bekommen, näher zusammenzurücken. (mz)