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Hitzewelle für einen Monat? Hitze und Trockenheit: Hoch "Detlef" bescherrt Halle Temperaturen bis zu 36 Grad

Von Silvia Zöller 07.08.2020, 09:30
Abkühlung ist das, was in den nächsten Tagen bei Temperaturen weit über 30 Grad gefragt ist.
Abkühlung ist das, was in den nächsten Tagen bei Temperaturen weit über 30 Grad gefragt ist. DPA

Halle (Saale) - Wann wird’s mal wieder richtig Sommer? - das fragte Showmaster Rudi Carrell in den 1970er Jahren. Für die kommenden Tage und Wochen lässt sich sagen: Der Sommer kommt, und das richtig gewaltig. „In Halle wird es am Freitag 33 Grad heiß, am Samstag 36 Grad“, sagt Florian Engelmann vom Deutschen Wetterdienst in Leipzig (DWD).

Hitze am Tag, wenig Abkühlung in der Nacht

Sieben bis zehn Tage wird nach seinen Vorhersagen die Hitzewelle mit Temperaturen deutlich über 30 Grad am Tag und wenig Abkühlung in den Nächten anhalten. Voraussichtlich werde es aber in den gesamten kommenden vier Wochen sehr trocken und heiß. „Die Zeichen dafür sind leider sehr eindeutig“, so Engelmann.

Denn Hoch „Detlef“ dreht sich stabil über der Ostsee und saugt heiße, trockene Luft aus mediterranen Gebieten im Südosten an. „Bisher hatten wir eine Westlage, das bedeutet, dass die Luft vom Atlantik zu uns kam“, erklärt der Meteorologe. Die dadurch entstandenen kühleren Luftmassen mit zumindest ein wenig Regen würden nun abgelöst durch „Detlef“.

Hitzewelle für Halle erwartet

Für Halle hat der DWD für Freitag von 11 bis 19 Uhr eine amtliche Warnung vor Hitze herausgegeben. Das bedeutet, dass die gefühlte Temperatur über 32 Grad liegt und dass eine Wärmebelastung über mehrere Tage zu erwarten ist. „Es ist davon auszugehen, dass es voraussichtlich bis Mitte oder Ende kommender Woche weitere Hitzewarnungen gibt“, sagt Engelmann.

Diese Warnungen werden übrigens nicht von den Experten in Leipzig herausgegeben, sondern von einem speziellen medizinisch-meteorologischen Dienst des DWD, der in Freiburg (Baden-Württemberg) sitzt. Was die Affenhitze für Menschen und Tiere bedeutet, ist klar: „Es ist eine starke Belastung“, sagt Engelmann. Aber auch die Natur, die ohnehin schon durch die Trockenheit der Vorjahre belastet ist, wird weiter leiden.

Hohe Temperaturen an Hundstagen normal

Vor allem da, wo Felder schon abgeerntet sind, könnten durch die große Hitze Feldbrände durch Selbstentzündung entstehen. In einem dichtbewachsenen Feld entsteht diese Gefahr nicht, da die Sonne den bedeckten Boden nicht so hoch erhitzen kann. „Daher ist es wichtig, dass Landwirte ihre Stoppelfelder umgraben“, rät der Wetterexperte.

Wird das wieder ein Rekordsommer? Laut Engelmann gab es den Allzeittemperaturrekord, der an der DWD-Wetterstation am Halle/Leipziger Flughafen gemessen wurde, erst im Vorjahr: 38,3 Grad am 20. Juni 2019. Ob der in diesem Jahr überboten wird, ist freilich offen. Fest steht für den Wetterfrosch dagegen, dass der bisherige Jahreshöchstwert für die Region, der am 1. August mit 32,7 Grad gemessen wird, in den kommenden Tagen überboten werden wird. „Es ist normal, dass es an den sogenannten Hundstagen Temperaturen über 35 Grad gibt“, betont er.

Frische Luft, See und Ventilatoren - Tipps vom Experten

Tipps für die Hallenser hat der Experte für Hochs und Tiefs natürlich auch gegen die Hitze: Wenn man einen Ventilator vor einer mit kaltem Wasser gefüllten Wanne anstellt, verteilt dieser frische, kühle Luft im Raum.

Durch die Verdunstungskälte kann die Temperatur tatsächlich gesenkt werden - anders, als wenn man den Ventilator nur die heiße Luft verquirlen lässt. „Ansonsten: raus an den See, in den Schatten und viel trinken“, rät Florian Engelmann allen Lesern. (mz)