Hilfe für den Trockenrasen
Wettin/MZ. - Doch diesen Rasenflächen und Pflanzen drohen Gefahren durch die wachsende Zahl von Büschen. Dem wird mit Hilfe von Geldern aus dem europäischen Fonds für regionale Entwicklung und vom Land entgegengewirkt. 70 000 Euro stehen zur Wiedernutzbarmachung früherer oder gegenwärtig nur eingeschränkt nutzbarer landwirtschaftlicher Flächen, die einen Wert für den Naturschutz haben, zur Verfügung. Um die Realisierung dieses Projekts kümmert sich im Auftrag des Landesamts für Umweltschutz ein Expertenteam aus dem Wettiner Ortsteil Mücheln, das Büro für Ökologie und Landschaftsplanung "Salix".
"Ziel ist es, die Flächen durch Schafe und Ziegen zu beweiden", erklärt Salix-Chef Urs Georg Jäger. Doch zunächst hat Salix drei Garten- und Landschaftsbaubetriebe aus Halle, Teicha und Schafstädt (Kreis Merseburg-Querfurt) engagiert, um die Büsche zu entfernen. Die Mitarbeiter der Firmen "Schauer und Söhne GbR", "Garten- und Landschaftsbau Müller" und "Garten- und Landschaftsbau Bodamer" arbeiten bis Ende November an drei Teilgebieten: Auf der Streuobstwiese am Jägerberg bei Friedeburg, an den Saalesteilhängen bei Rothenburg und bei Gimritz. "In erster Linie geht es darum, wichtige und seltene Pflanzenbestände zu erhalten. Andererseits wird ein Teil der Sträucher natürlich stehen bleiben, weil sie wichtige Rückzugsgebiete für Wild oder Vögel wie den Neuntöter und die Sperbergrasmücke sind", macht der ausgebildete Landwirt und Biologe aufmerksam. Er steht in Kontakt mit Landwirten, Gemeinden, Schäfern und auch Jägern, um für die anschließende Beweidung zu werben. "Denn wenn die Schafhaltung im Saalkreis weiter zurückgeht, ist der Bestand der Schutzgebiete langfristig in Frage gestellt", so seine Einschätzung.