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„Eine bodenlose Frechheit“ HFC-Nachwuchszentrum und Eissporthalle bedroht: Bei den Fans in Halle herrscht Entsetzen

Für HFC und Bulls sind die Bauprojekte von großer Bedeutung.

11.10.2021, 17:00
Baustelle HFC-Leistungszentrum
Baustelle HFC-Leistungszentrum (Foto: Stadt Halle)

Halle (Saale)/MZ/fab - Bei den Fans des Halleschen FC ist das Entsetzen in den Sozialen Netzwerken nach dem MZ-Bericht zu den Problemen bei der Fluthilfesanierung groß. Davon betroffen ist auch der Bau des neuen Nachwuchsleistungszentrums auf der Silberhöhe. „Niemand denkt an steigende Kosten! Es ist einfach nur noch peinlich“, lautet etwa ein Kommentar. „Ohne Worte“ ein anderer. Oder, mit ganz viel Galgenhumor: „Zumindest sind ein paar Bomben entschärft“.

Tatsächlich hat der Neubau des Nachwuchsleistungszentrums, das hauptsächlich vom Fußball-Drittligisten genutzt werden soll, für den Klub eine zentrale Bedeutung. Das unterstrich der Vereinsvorstand zuletzt auf der Mitgliederversammlung Mitte September. Der HFC will sich demnach künftig als Ausbildungsverein profilieren. Das bedeutet, dass sich die Profimannschaft verstärkt aus Talenten aus dem eigenen Nachwuchs zusammensetzen soll. Zugleich soll durch Weiterverkauf der Talente Transfererlöse erwirtschaftet werden.

Ambitionen der Saale Bulls

Allerdings ist der Wettbewerb zwischen den Vereinen um vielversprechende Talente hart und ohne ein modernes Nachwuchsleistungszentrum ist der HFC nur bedingt konkurrenzfähig. Aber auch für die Profimannschaft besitzt das neue NLZ eine wichtige Bedeutung. Am Leuna-Chemie-Stadion steht bisher nur ein Trainingsplatz zur Verfügung. Der Rasen dort ist durch die große Belastung oft in einem schlechten Zustand. Die Plätze des NLZ sollten Abhilfe schaffen, bessere Trainingsbedingungen ermöglichen. Auch das scheint nun in Gefahr.

Das gilt auch für die Ambitionen der Saale Bulls. Sachsen-Anhalts einziger Profi-Eishockeyklub plant auf Sicht den Aufstieg in die DEL2, die zweithöchste nationale Liga. Ohne den Neubau des Eisdoms fehlt es dafür aber an der notwendigen Infrastruktur. Die derzeitige Arena ist ein Provisorium. So gibt es keine Lufttrocknung oder Lüftung, keine festen Sanitäranlagen oder Tribünen. Das Trainerbüro ist in einem Container außerhalb der Halle untergebracht. Auch an Stellplätzen mangelt es in der Selkestraße. Im Zuge des Neubaus sollten 256 Pkw- und 180 Fahrradplätze entstehen, zudem sollte sich die Zuschauerkapazität von 2.200 auf 3.300 Zuschauer erhöhen.

Die Reaktionen der Bulls-Fans schwanken zwischen Wut und Resignation. „War doch nicht anders zu erwarten“, heißt es etwa. „Eine bodenlose Frechheit“, lautet ein anderer Netz-Kommentar.