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Handball Handball: Schellbach wechselt die Seite

Von THOMAS RINKE 15.07.2011, 19:36

Halle (Saale)/MZ. - Am Freitag war sein erster Arbeitstag in neuer Funktion. Mario Schellbach steht nun nicht mehr als Handballer auf dem Parkett, sondern als Coach vor den Spielern. "Stojan und Schellbach übernehmen." So lautet künftig die Marschroute bei den Handballern der HG 85 Köthen.

Diese Botschaft ließ auch in Halle aufhorchen. Der Drittliga-Absteiger aus der Bachstadt präsentierte mit Schellbach als Co-Trainer einen Namen, den viele Handball-Insider zuerst mit dem HC Einheit Halle in Verbindung bringen würden. Schließlich brachte sich Schellbach nach dem Abstieg aus der dritten Liga intensiv beim HC Einheit Halle ein und half dem Verein in einer schwierigen Phase bei der Umstrukturierung. Nun, da es mit der Saisonvorbereitung allmählich wieder ernst wird, geht er zum Ligarivalen, denn beide Teams spielen künftig in der Mitteldeutschen Oberliga gegeneinander.

"Man kann nicht Diener zweier Herren sein", sagt Frank Otto dazu knapp. Der Präsident des HC Einheit hätte gern mit Schellbach weitergearbeitet. Denn zusammen mit seinen ehemaligen Mitspielern Michael Kühnel und Thomas Hollstein, mit denen Schellbach laut Otto mindestens 25 Jahre gemeinsam auf dem Parkett gestanden hat, leistete er zuletzt einen erheblichen Anteil dafür, dass die Mannschaft des HC Einheit zusammenblieb und konkurrenzfähig in die neue Saison geht. "Nach dem Abstieg sah es so aus, als ob es bei Einheit gar nicht mehr weitergeht", sagt Mario Schellbach. Er ist froh, dass die schwierigste Phase überwunden ist. Die Hallenser liegen ihm genauso am Herzen wie die Köthener. Schließlich spielte er bis auf ein kurzes Intermezzo in Spergau ausschließlich bei Einheit Halle und der HG 85.

Jetzt bat ihn Köthens Präsident Andreas Auerbach ebenfalls in einer schwierigen Situation des mannschaftlichen Umbruchs um seine Mithilfe, und Schellbach konnte nicht ablehnen. "Seine Überredungskunst kennt jeder, der mit ihm zu tun hat", so Schellbach, der in dieser Woche seinen 37. Geburtstag gefeiert hat. "Wir wussten, dass Mario das Angebot von Köthen hat", sagt HC-Präsident Frank Otto, "er hat uns gegenüber stets mit offenen Karten gespielt."

Durch das neue Köthener Trainerduo Ralf Stojan / Mario Schellbach haben die Hallenser eine Sorge weniger: Die HG 85 buhlt nicht mehr um das Engagement von Martin Ostermann. "Das ist ein Vorteil für uns", sagt Otto, "als Landesauswahltrainer hat er wertvolle Kontakte zu vielen Spielern." Ostermann trainierte in der letzten Saison bis zur Winterpause die Köthener Reserve und war Co-Trainer von Heinz Prokop bei der Ersten. Doch der "Kronprinz", wie Otto ihn nannte, kam in der Rückrunde nach Halle. Erst an die Seite von Dima Radkevich, dann bei Frank Körting - ehe er in den letzten Spielen allein auf der Bank saß. In die neue Saison geht der erst 27-jährige Ostermann als Einheit-Cheftrainer. "Er genießt unser uneingeschränktes Vertrauen", sagt Präsident Otto.