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Hallescher Kultursommer im NT Hallescher Kultursommer im NT: Wie kann ein Mann einen Hund ersetzen?

Von Detlef Färber 24.07.2014, 20:28
Diesmal nur spielend, nicht singend: Andrea Ummenberger (Probenfoto) ist wieder das Gesicht des Sommerprogramms im NT-Hof.
Diesmal nur spielend, nicht singend: Andrea Ummenberger (Probenfoto) ist wieder das Gesicht des Sommerprogramms im NT-Hof. Thomas Meinicke Lizenz

Halle (Saale)/MZ - Sie trauen sich so manches zu. Und gegenseitig trauen sie sich nicht nur manches zu, sondern alles. Spätestens an dieser Stelle sollte klar sein, dass hier von Männern die Rede ist. Männer - ein großes Thema! Besonders dann, wenn sie mal wieder nicht mitreden dürfen. Oder nicht mitreden können - wegen Abwesenheit auf der jeweiligen Bühne.

Erprobtes Erfolgsstück

Diese Konstellation hat im Sommertheater in Halle Tradition. Insbesondere in Solo-Stücken, wie sie die aus Österreich stammende hallesche Schauspielerin Andrea Ummenberger immer wieder genüsslich zelebriert hat: Bisher freilich zumeist in gespielten und gesungenen Eigenproduktionen, von denen das Programm „Einen Mann kann ich mir nicht leisten“ das erfolgreichste gewesen sein dürfte. Doch nun sattelt das einstige Thalia-Ensemblemitglied zur Abwechslung mal auf ein erprobtes Erfolgsstück um: „My Name is Peggy“ heißt es und stammt von dem Autor Marc Becker. Außerdem hat sich Andrea Ummenberger der Hilfe eines Regisseurs versichert, der den Hof des Neuen Theaters mit all seinen Chancen und Tücken kennt und beherrscht wie wohl kein Zweiter: Dietmar Rahnefeld.

Beste Voraussetzungen also, um die eingangs angedeutete Frage angemessen aufzuwerfen, auszuagieren und nach Kräften zu beantworten: Die Frage, was dem Mann zuzutrauen ist - und das auch noch in einer besonderen dramatischen Zuspitzung. Die hat damit zu tun, dass eingangs der Story ein Mann einer Frau offenbar den Hund überfahren hat.

Ersatz für den Hund?

Und was nun? Soll er oder darf er ihr den Hund ersetzen. Und kann ein Mann das überhaupt? Und wenn ja, dann wie? Reicht da ein fleißig eingeübter Dackelblick? Oder die Wachsamkeit und Bissigkeit eines Hofhunds. Oder das mit nichts zu vergleichende Wauwau-Talent, gehorchen zu können ohne zu kapieren, worum’s geht? Und dann noch Pfötchen zu geben. Nein, diese Latte liegt zu hoch.

Oder doch nicht? Im neuen Sommerstück - der einzigen Premiere in der „Cultoursommer“-Reihe - würde der anvisierte Kandidat bei der Heldin buchstäblich offene Türen einrennen. Sogar Englisch lernt sie für ihn, weil er ein Amerikaner zu sein scheint. (Diesem Umstand verdankt das Stück seinen Titel, der so schön nach Englisch-Lektion klingt.) Und sie überlegt, was sie alles anstellen, kann und muss, um ihn - den großen Unbekannten - rumzukriegen.

Wie kriegt man den großen Unbekannten rum?

Damit steht diese Protagonistin der Sommertheater-Premiere etwa vor dem gleichen Problem, wie die hallesche Kultur das ganze Jahr über: Wenn sie überlegt, wie man den großen Unbekannten - das potenzielle Publikum nämlich - immer wieder rumkriegt. Auf die Antworten darf man hier wie da gespannt sein.

Premiere am Samstag, 20 Uhr - noch Restkarten. Weitere Aufführungen am 2., 6. und 30. August und 3. September um 20 Uhr sowie am 7. August, 15 Uhr.

Inszeniert hat ihr Stück der Regisseur Dietmar Rahnefeld.
Inszeniert hat ihr Stück der Regisseur Dietmar Rahnefeld.
Thomas Meinicke Lizenz