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Hallescher FC Hallescher FC: «Nach der Premiere bestand Redebedarf»

Von KARL EBERT 23.09.2011, 20:54

Halle (Saale)/MZ. - Nach dem Eröffnungsspiel im Erdgas Sportpark schlich Marco Hartmann mit hängendem Kopf in die Kabine. Man merkte ihm an: Der Schuss vor den Bug hatte gesessen. Vier Tage vor dem Punktspiel gegen nahezu die gleiche Hamburger Elf war der in der Regionalliga noch ungeschlagenen HFC von der zweiten Reihe des Bundesligisten HSV beim 1:4 schlichtweg an die Wand gespielt worden. Deshalb platzte dem sonst so ruhigen Gesellen nun der Kragen. "Wenn wir uns in Hamburg wieder so präsentieren, geht es uns wie Meuselwitz", sagt Hartmann. Zur Erinnerung: Die Zipsendorfer bezogen am ersten Spieltag beim HSV II eine 1:7-Packung. Für die Thüringer eine heilsame Lehre, denn seitdem haben sie kein Spiel mehr verloren. Auch für den HFC?

Marco Hartmann ist sich sicher, dass der Tabellenführer am Sonntag einen anderen HFC erlebt. "Nach unserer enttäuschenden Vorstellung im Premierenspiel gab es Redebedarf. Wir haben offen all unsere Fehler angesprochen und wissen, was auf uns zukommt", sagt der defensive Mittelfeldspieler. Der 23-Jährige ist neben Torwart Darko Horvat, Maik Wagefeld und Anton Müller bislang die Stabilität in Person beim HFC. Nach fünf von sechs Regionalliga-Partien wurde er als bester Spieler genannt. Mit drei Treffern ist er zudem der erfolgreichste Schütze in der Mannschaft von Trainer Sven Köhler.

"Ich habe im Moment einfach einen Lauf. Gründe dafür kann ich nicht nennen. Ich spiele schließlich keinen anderen Fußball als noch vor einem halben Jahr", sagt Hartmann. "Ich weiß nur: Je länger ich im Spiel auf dem Platz bin, umso mehr steigt mein Selbstvertrauen." Die Doppel-Sechs, sprich das defensive Mittelfeld-Duo mit Hartmann und Wagefeld, ist ein Pfund, mit dem der HFC in den ersten wuchern konnte. Die beiden verstehen sich fast blind, jeder kennt den Laufweg des anderen, weiß was der Partner macht. "Mit Maik ist in der Offensive gut zu spielen. Er fordert viele Bälle und verteilt sie geschickt. Er lässt mir die nötigen Freiräume, damit ich mich ins Angriffsspiel einschalten kann. Meine Tore kommen schließlich nicht von irgendwo her", so Hartmann.

Der angehende Lehrer für Mathematik und Sport hat auch einen Lösungsansatz für die Aufgabe am Sonntag. "Wir müssen konzentriert sein und den Hamburgern den Spaß am Spielen nehmen", sagt Hartmann. "Wenn wir am Sonntag gewinnen oder unentschieden spielen, ist mir die Niederlage vom letzten Dienstag völlig egal." Das sieht übrigens Manager Ralph Kühne nicht anders. "Vielleicht war die Niederlage vom Dienstag genau das richtige Zeichen für die Mannschaft, um nicht abzuheben. Denn in Hamburg ist nur etwas zu holen, wenn alle 90 Minuten hoch konzentriert sind und noch 20 Prozent Leistung draufpacken", sagt er.

Der HFC versteigert die Trikots vom Eröffnungsspiel im Erdgas Sportpark zugunsten der Opfer des Tornados in Peißen. Informationen unter: www.hallescherfc.de