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Hallesche Malerschule feiert

Von DETLEF FÄRBER 14.10.2008, 17:50

HALLE/MZ. - Dass es diese Szene gibt, hat freilich auch mit einer Schule zu tun - also mit Lehrern. Zwei davon - Otto Möhwald und Ronald Paris - ehrt die hiesige Kunsthochschule nun mit einer Ausstellung, deren Anlass der 75. Geburtstag ist, den die emeritierten Maler-Professoren in diesem Jahr gefeiert haben.

"Wir wollten die beiden Künstler auch als Lehrer präsentieren", sagt "Burg"-Rektor Ulrich Klieber am Dienstag zur Intention jener Schau, die Mittwochabend im Volkspark eröffnet wird. Das Besondere daran ist nämlich, dass neben typischen Bildern der Meister - übrigens ausschließlich aus deren aktueller Produktion - auch Arbeiten von jeweils zwei Schülern mit gezeigt werden. Und somit stellt dieser Ausschnitt aus der halleschen Malerschule auch gleich zwei von deren ausgeprägtesten Facetten vor.

In den beiden eigens frisch renovierten Galerieräumen im Erdgeschoss des alten Musentempels demonstrieren etliche sehr expressive Bilder von Donata Hillger und Christoph Bouet, auf welch fruchtbaren Boden die Vermittlung der Kunst der Naturmalerei von Ronald Paris hier offenbar gefallen sein muss. Und im anderen Raum eskortieren Bilder von Babette Weidner und Lars Petersohn die Werke von Möhwald auf jeweils ihre Weise als gelungene Beispiele von figürlicher Malerei.

Die ungewöhnliche Form dieser Präsentation hat mit einer noch ungewöhnlicheren Art der Berufung der beiden Professoren Anfang der 90er Jahre zu tun. Als im Auswahlverfahren für den halleschen Malerei-Lehrstuhl die beiden Bewerber Möhwald und Paris praktisch gleichauf lagen, wurde zunächst beschlossen, die Stelle zu teilen. Erst später habe sich eine zweite Stelle gefunden, so dass in den nächsten Jahren - bis zur Pensionierung der beiden Lehrer Ende der 90er - sich gleich zwei Malerklassen bilden konnten: ein Glücksfall für Halles Kunst, wie man nun sieht.

Dass Möhwald ebenso wie Paris deutschlandweit noch gut gefragt und im Geschäft sind, zeigte sich im Vorfeld der Ausstellung. Es sei gar nicht leicht gewesen, die nötige Anzahl von Bildern beider zusammenzukriegen, so Klieber. Schließlich laufen derzeit von beiden große Ausstellungen parallel: von Paris in Potsdam und von Möhwald in Freiburg. Dies relativiert auch die Bescheidenheit, die Möhwald vor Beginn der Schau demonstrierte, als er sagte, dass es ihnen an internationaler Bekanntheit gefehlt habe. An der, so der alte Professor, mangele es freilich auch ihren Nachfolgern. Bei einigen Schülern könnte sich das aber ändern.

Vernissage, am Mittwoch, 18 Uhr, im Volkspark (Burgstraße). Die Ausstellung läuft bis zum 9. November - geöffnet werktags 14 bis 19 Uhr und an Wochenenden 11 bis 16 Uhr.