Hallisch, Hallesch, Hall'sch oder Hallenserisch? Halles Mundart als Kulturgut: Baabeln feezt jewaldich
Die Sprache der Halloren und Hallunken ist etwas Besonderes. Sie folgt keinen Regeln. Und aufschreiben kann man sie, wie man will.

Halle (Saale)/MZ - Der Schnatzjer mit seinen drei Haarstoppeln lehnt an einem Baum, in der Hand hält er eine Flasche „Zeuch“. Und die verdrehten Augen sagen, dass der Fantasievogel aus der Feder von Gustav Matz das eine oder andere Tröpfchen zu viel getrunken hat. Und so labert der Schnatzjer, hochdeutsch Sperling, frei von der Leber los: „Der duht vielleicht een Zeuch babbeln. In der Kneipe jibts viel Jesprächsstoff, bis die Zunge erlahmt.“ Im Büchlein „Hallesches Bilder-Leksegonn“ von 2007 ist der Schnatzjer die zentrale Figur, die den amüsierten Leser durch eine sprachgewaltige Bilderwelt der halleschen Mundart führt.