Hallenser stürmen Studios
Halle/MZ. - Sportbegeisterte "Die meisten Neueinsteiger wollen einfach mehr für ihre Gesundheit tun", sagt Reinhard Sachse, Studioleiter des Fitness-Centers im Ankerhof. Dort trainieren täglich etwa 150 Sportbegeisterte. Im Januar sind die Gästezahlen stark angestiegen und Sachse kann sich über ein Besucherplus von gut 20 Prozent freuen. "Viele Gesichter sieht man aber nur im Januar", meint hingegen Marlies Link, die zwei Mal in der Woche im Ankerhof trainiert.
"Wer erstmal drei Monate durchhält, der bleibt am Ball", sagt Frank Weise, Inhaber des Frauen-Fitness-Centers Mona-Lisa am Hansering. In dem Studio trainieren im Durchschnitt 50 Besucher. "Derzeit haben wir aber bis zu 60 Prozent mehr Gäste." Einen speziellen Kundenkreis kann Weise dabei jedoch nicht ausmachen. "Auch das Alter spielt überhaupt keine Rolle", so Weise.
Gute Vorsätze und ein leichtes Übergewicht sind jedoch nicht allein Grund für den Ansturm auf die Sportstudios. "Das hängt auch mit den Reformen im Gesundheitswesen zusammen", ist sich Astrid Waitz, Leiterin des Sportparks in der Delitzscher Straße, sicher. "Die Menschen müssen und wollen mehr für ihre Gesundheit tun." Immer mehr Besucher lassen sich ihre sportlichen Übungen extra für ihre Krankenkasse bescheinigen.
Von überfüllten Sporttempeln kann Klaus Eder ebenfalls ein Lied singen. Der Ernährungswissenschaftler an der Landwirtschaftlichen Fakultät der Martin-Luther-Universität steht in seinem Fitness-Studio derzeit oft vor belegten Spinden und Sportgeräten. Sein Tipp: "Um den Weihnachtsspeck loszuwerden, ist ein Mix aus mehr Bewegung und einer eingeschränkten Nahrungszufuhr sinnvoll." Die meisten Menschen in unseren Breiten würden um das Weihnachtsfest zwischen vier und fünf Kilogramm zusätzlich auf die Waage bringen. "Gesundheitlich ist das schon problematisch, da viele Menschen bereits unter Übergewicht leiden", so Eder.
Mit etwas Sport allein sei der festtäglichen Energiezufuhr von rund 7 000 Kalorien, dem Dreifachen des Normalbedarfs, aber nur schwer zu Leibe zu rücken. Eder: "Da müssten es schon zehn Stunden Aerobic am Stück sein, um ein Kilogramm abzunehmen." Er empfiehlt daher, sich nicht nur dauerhaft sportlich zu betätigen, sondern sich auch bei der Nahrungsaufnahme einzuschränken: "Wird die tägliche Energiezufuhr von 2 500 auf 1 500 Kalorien reduziert, bringt das ebenfalls ein Kilogramm pro Woche weniger." Das lasse sich leicht durch den Verzicht auf fette Fleisch- und Käsesorten, Alkohol und Süßigkeiten erreichen.