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Halle/Saalekreis Halle/Saalekreis: Spurensuche im Mittelalter

Von KORNELIA PRIVENAU 21.11.2011, 16:54

NIEMBERG/MZ. - 411 Mädchen und Jungen haben sich im Februar auf den Weg gemacht. Ihr Ziel: alte Heer- und Handelsstraßen des Mittelalters. Zur Erforschung nutzten sie das Internet, Exkursionen zu Orten, die noch deutliche Spuren zeigen, Archive und Chroniken. Die Schüler gehen in elf Grund-, Sekundar- und Förderschulen sowie Gymnasien. Es ist das 4. Kunst-Projekt, das der Verein Alte Brennerei ins Leben gerufen und gemeinsam mit Künstlern und den Schulen umgesetzt hat.

"Wir verzeichnen von Jahr zu Jahr mehr Zulauf. Diesmal haben sich 411 Kinder und Jugendliche beteiligt", so Vereinschef Jens Prinzing. Die Keramikerin Beatrix Weißflog und der Künstler Hartmann Herrmann haben an den Projekttagen die Schüler bei ihren Entwürfen und deren kreative Arbeit unterstützt. Außerdem ist der gesamte Zeitraum der Projektarbeit filmisch dokumentiert worden. Mit Feuereifer haben die Schüler einen Neun-Minuten-Film fertiggestellt. Die Technik dafür - genau wie das Material für die Kunstwerke - bekamen sie vom Verein.

"Wir konnten auch in diesem Jahr wieder auf eine Reihe von Sponsoren zurückgreifen, die auch alle vorherigen Projekte finanziell begleitet haben", so Prinzing. Die Alte Brennerei stellte einen Bus für die Exkursionen zu Verfügung. In Atelier und Werkstatt des Hauses entstanden die Entwürfe, wurden die Tonkacheln gestaltet und in den Brennofen gepackt.

Die Heer- und Handelsstraßen hatten so klangvolle Namen wie Via Regia, Via Imperii, Böhmische Salzstraße und Amsterdamer Spitzenstraße. Den historischen Hintergrund ihrer Entstehung und den Verlauf der Straßen konnten die Schüler mit Hilfe der Lehrer erforschen, wobei schon die ersten Ideen für Keramiken, Bilder und Metallkunstwerke entstanden sind.

Ein großer Teil der Keramiken findet Platz im Skulpturenpark des Vereins. Außerdem ist ein Kalender erstellt worden, in dem "jede Schule ein Blatt gestalten konnte", so Prinzing. Jede Schule bekomme eine große Tafel mit Keramiken als Geschenk und Erinnerung an das Projekt.

Projekt Nummer fünf ist in Vorbereitung. Laut Prinzing werden gleich zu Beginn des neuen Jahres die Verhandlungen mit den Schulen beginnen. Ein Motto gebe es noch nicht. "Wir hatten Anfragen aus 15 Schulen. Mit elf Schulen haben wir schließlich gearbeitet", so Prinzing. Damit sei man schon fast an der Grenze des Machbaren.