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Halle/Saalekreis Halle/Saalekreis: Auf die hohe Kante

Von kornelia privenau 27.12.2011, 18:45

petersberg/MZ. - Eine besondere Weihnachtsüberraschung hat es in diesem Jahr für die rund 200 aktiven Mitglieder der 13 freiwilligen Ortsfeuerwehren der Gemeinde Petersberg gegeben. Bürgermeister Ulli Leipnitz (parteilos) und der Bezirksdirektor der Öffentlichen Versicherungen Sachsen-Anhalt (ÖSA) Harald Kunze unterzeichneten einen Rahmenvertrag für die Feuerwehrrente.

Zubrot für die Altersrente

Die Gemeinde Petersberg will mit diesem freiwilligen Schritt den ehrenamtlichen Einsatz der Frauen und Männer mit der Feuerwehr-Rente anerkennen, hieß es in der Gemeindeverwaltung. Praktisch sieht das so aus: Die Gemeinde zahlt aus ihrem Topf für jedes aktive Feuerwehrmitglied zehn Euro monatlich. Beim Eintritt ins Rentenalter kann man sich das Geld im Ganzen oder als monatliches Zubrot für die Altersrente auszahlen lassen, so der Sprecher der ÖSA Carsten Kleine auf Anfrage. Die Renten-Verträge schließe man mit der ÖSA ab, das sei natürlich freiwillig, hieß es weiter.

Bezirksdirektor Kunze erklärte, dass Sachsen-Anhalt mit der Feuerwehrrente für eine bundesweite Premiere gesorgt habe. Grundlage dafür sei eine gemeinsame Erklärung des Innenministeriums des Landes und der ÖSA aus dem Jahr 2009. Auf dem Wege einer zusätzlichen Altersvorsorge soll ehrenamtliches Engagement in den Kommunen gewürdigt werden.

Mittlerweile haben 90 Kommunen im Land solch einen Rahmenvertrag, wie die Gemeinde Petersberg, abgeschlossen oder sind in Vorbereitung dazu, so der ÖSA-Sprecher weiter. Damit hätten heute bereits über 4.000 aktive Feuerwehrleute einen solchen persönlichen Rentenvertrag.

Im Saalekreis haben längst nicht alle Gemeinden oder Städte die Möglichkeit einer Feuerwehrrente in Anspruch genommen. Während beispielsweise die Stadt Halle, die Saalekreisgemeinde Salzatal und die Kreisstadt Merseburg die selben Modalitäten anwendet wie Petersberg, ist es im Kabelsketal ein wenig anders. Wie es dort auf Anfrage hieß, habe man den Rahmenvertrag ebenfalls abgeschlossen. Auch die Summe von zehn Euro werde von der Kommune monatlich gezahlt.

Auszahlung nach Wunsch

Nach Absprache mit den Feuerwehrleuten werde es aber auch so gehandhabt, dass auf Wunsch das Geld halbjährlich oder jährlich bar ausgezahlt werde. Dann können die Aktiven selbst entscheiden, ob sie es auf die hohe Kante legen. Manchmal werde es auch so gemacht, dass das Geld freiwillig in den "Topf der Feuerwehr" gesteckt werde, um Anschaffungen zu tätigen, die allen zugute kommen.

Da es sich in jedem Fall um freiwillige Leistungen einer Kommune handelt, hieß es in Kabelsketal weiter, könnte es möglicherweise auch zu Zahlungsschwierigkeiten kommen. In Zeiten klammer Kassen sei dies nicht ungewöhnlich. Eines steht dabei fest: Eine gesetzliche Regelung der Feuerwehrrenten durch das Land würde den Kommunen auf jeden Fall mehr Sicherheit geben.