Dutzende Menschen in Sicherheit gebracht Halle (Saale): Drei Brände innerhalb weniger Stunden

Halle (Saale) - In Halle sind drei teils größere Brände ausgebrochen. Mehr als 100 Feuerwehrleute waren seit Mittwochabend im Einsatz.
Zunächst war um 18.15 Uhr in einem Gewerbegebäude in der Fritz-Hoffmann-Straße Feuer ausgebrochen. Die Lagerhallen von vier Firmen brannten. Der Sachschaden wird auf mindestens 250.000 Euro geschätzt. Aus umliegenden Häusern mussten insgesamt elf Personen evakuiert werden. Hier ist die Feuerwehr noch vor Ort im Einsatz, voraussichtlich bis in die Nachmittagsstunden.
Später, um 19.45 Uhr, brannte es dann in der Berliner Straße, rund einen Kilometer vom ersten Brandort entfernt. Der Brandausbruch war nach derzeitigem Erkenntnisstand im Bereich eines Carports. Von dort griff das Feuer auf ein leerstehendes Hinterhaus und angrenzend abgestellte Fahrzeuge über. 34 Personen aus angrenzenden Gebäuden mussten evakuiert werden. Der Sachschaden liegt bei etwa 115.000 Euro.
Alle Feuerwehrleute der Stadt waren entweder im Einsatz oder zumindest auf Rufbereitschaft abgestellt. Hinzu kamen Dutzende Polizisten und andere Helfer.
Straßenbahnverkehr rund um Große Steinstraße in Halle gestört
Am frühen Donnerstagmorgen kurz nach 4 Uhr brach schließlich ein drittes Feuer in der leerstehenden Schauburg in der Großen Steinstraße aus. Zwei Personen wurden aus einem Haus in der Zinksgartenstraße evakuiert. Die Feuerwehr ist noch vor Ort.
Nach Angaben der Havag ist die Große Steinstraße in beide Fahrtrichtungen gesperrt. Die Linien 1, 2 und 10 werden über Am Steintor und Reileck umgeleitet. Die Linie 5 fährt ab Riebeckplatz bzw. Marktplatz über den Franckeplatz.
In allen drei Fällen wurden keine Personen verletzt, die Ermittlungen zu den Brandursachen wurden aufgenommen.
Lagerhalle in der Fritz-Hoffmann-Straße brennt
Besonders dramatisch war die Situation in der Fritz-Hoffmann-Straße, wo die Feuerwehr auch Stunden nach Ausbruch des Brandes die Flammen nicht in den Griff bekam. An der Straße in der Nähe der Berliner Brücke stand eine Gewerbehalle in Flammen, in der sich eine Tischlerei und ein Feinkosthandel befinden sollen.
Ob womöglich gelagertes Holz oder andere Stoffe die Flammen immer wieder anheizten, blieb zunächst unklar. Das Gebäude jedenfalls wurde durch das Feuer sehr stark beschädigt: Das Dach stürzte komplett ein, alle Fenster barsten, auch Teile des Mauerwerks hielten den Flamen nicht stand.
Der Brand war gegen 18.15 Uhr ausgebrochen, die Flammen hatten aber nicht sofort durchgezündet. Erst später entwickelte sich das Feuer zu einem Großbrand. Zeitweise drohten die Flammen auch auf ein benachbartes Wohnhaus mit Blumenladen im Erdgeschoss überzugreifen. Um Mitternacht kämpften die Feuerwehrleute noch immer gegen den Brand. Mehrere Dutzend Schaulustige verfolgten das Feuer und die Löscharbeiten. Die Straße wurde für den Verkehr komplett gesperrt.
Löschwasser bei Einsatz in Halle-Ost knapp
Die Feuerwehrleute hatten jedoch gleich mit mehreren Problemen zu kämpfen. Zum einen war die Löschwasserversorgung schwierig, weil das Löschwasser knapp wurde. Zusätzlich zu den vorhandenen Hydranten mussten die Retter einen Wassertank mit mehreren tausend Litern heranschaffen um den ständigen Wasserfluss auf und in das brennende Gebäude aufrecht zu halten. Zum anderen benötigten die vielen Feuerwehrleute im Einsatz entsprechend zahlreiche Atemschutzgeräte.
Einsatzleiter Daniel Schöppe, der die Löscharbeiten in der Berliner Straße koordinierte, wies die Hauptwache an, alle verfügbaren Atemschutzgeräte bereitzumachen. „Alle Wehren sind in Bereitschaft oder im Einsatz“, sagte er.
Vier Autos stehen in Flammen
Auch wenn der zweite Brand in der Berliner Straße schneller unter Kontrolle war, so hinterließ auch er große Schäden. „Betroffen sind ein unbewohntes Hinterhaus und eine Lagerhalle, sowie vier Autos und ein Wohnwagen“, sagte Schöppe. Die Retter brachten 34 Personen in zwei Bussen der Havag in Sicherheit. (mz)


