Halle-Bruckdorf: Halle (Saale)-Bruckdorf: HEP hat Globus-Nachfolger

Halle (Saale) - Anfang Mai hatte der Hallesche Einkaufspark (HEP) in Halle-Bruckdorf seinem wichtigsten Mieter Globus den Stuhl vor die Tür gesetzt und dem Warenhaus zum Ende dieses Jahres gekündigt. Seitdem musste das HEP mit Manager Holger Wandrey vor allem in sozialen Netzwerken viele Prügel einstecken. „Wir sind in diesem Konflikt aber nicht der Buhmann“, sagt Wandrey der MZ.

Und statt sich in Scharmützeln zu schaden, will Wandrey nach vorn blicken. Den Konflikt selbst regeln ohnehin Gerichte. Ob es doch noch zu einer Einigung kommt, liegt an den Eigentümern. „Wir Manager haben darauf keinen Einfluss.“

Das HEP sei nicht Globus, betont Wandrey, „auch wenn wir in der öffentlichen Wahrnehmung oft darauf reduziert werden“. Und diesen eigenständigen Charakter wolle man künftig viel stärker betonen. Und einen wichtigen Schritt hat das HEP offenbar schon getan. „Es gibt zwei Interessenten für die Globus-Nachfolge. Die Vorverträge sind unterschrieben“, sagt der Manager.

Namen will er vorerst nicht nennen. Bei einem Anbieter allerdings soll es sich um einen Akteur handeln, „der in Halle noch nicht mit einem Markt ansässig ist“. Theoretisch könnte ein neuer Ankermieter schon im nächsten Jahr in das 40 000 Quadratmeter große Center einziehen. Praktisch dürfte es das nichts werden. Globus wehrt sich juristisch gegen die Kündigung. 2020 läuft der reguläre Mietvertrag aus und beinhaltet die Option, den Kontrakt um fünf Jahre verlängern zu können. Globus will an der Dieselstraße neu bauen, was von heute auf morgen natürlich nicht geht. „Wichtig ist für uns, dass wir Planungssicherheit bekommen. Denn daran hängt die Existenz des Centers mit 650 Arbeitsplätzen“, sagt Wandrey.

Man wolle verhindern, dass Globus den neuen Standort beziehe und gleichzeitig mit der Option das HEP bis 2025 blockiere - um sich einen Konkurrenten vom Halse zu halten. „Wir suchen einen Partner, der gemeinsam mit uns das Center attraktiver macht“, sagt der Manager und kündigt millionenschwere Investitionen schon in naher Zukunft an.

So sollen für fünf Millionen Euro das Dach des HEP begrünt, das Parkhaus saniert und die Einkaufsmall atmosphärisch aufgewertet werden - mit neuen Möbeln und einer anderen Lichtinstallation. Außerdem plant das Center einen Kindergarten mit 80 Plätzen in der ehemaligen Disco. „Die Bedingungen für so eine Tagesstätte sind ideal. Das Angebot richtet sich in erster Linie an die Leute, die hier arbeiten, aber auch an die Unternehmen in der Nachbarschaft wie die Gisa oder die Allianz.“ Pro Tag werde das HEP mit seinen 60 Läden durchschnittlich von rund 12.000 Personen genutzt. Noch pendelt der Leerstand zwischen 15 und 20 Prozent, bedingt durch die obere Etage. Die Kita würde Abhilfe schaffen. Außerdem könnten im Obergeschoss auch Gesundheitsangebote gemacht werden, schwebt Wandrey vor. (mz)