Halle Halle: Neues Theater braucht neuen Intendanten
HALLE/MZ/CZE. - Schwere Entscheidung
Seit Monaten hatte der 45-Jährige mit dieser Entscheidung gerungen. "Ich war hin und her gerissen." Ausgangspunkt sei die Mitteilung des künstlerischen Leiters des Puppentheaters, Atif Hussein, gewesen, dass er sich nicht mehr als Regisseur sehe. Im Sommer wird Hussein das Haus verlassen. Werner wird dann als Kulturinsel-Intendant sowohl neues theater als auch Puppentheater künstlerisch leiten.
Doch das können kein Dauerzustand sein. "Ich habe in den letzten Jahren gelernt, dass sowohl das nt als auch das Puppentheater den ganzen Mann brauchen. Deshalb musste ich mich entscheiden." Seit Amtsantritt im Sommer 2005 habe er das nt "mit viel Enthusiasmus, Herzblut und Kampf lieben gelernt". Dessen Entwicklung liege ihm sehr am Herzen. Doch das Puppentheater mit seinem weltweiten Renommee sei etwas ganz Besonderes. Werner glaubt, dass die Arbeit mit Puppen letztlich sein künstlerisches Markenzeichen sei.
Neuanfang statt Rückkehr
Er betont, dass er die Kulturinsel in der GmbH stark machen will und weiterhin die Hoheit über das künstlerische Personal habe. Doch sei 2011 ein guter Zeitpunkt, das nt an jemand anderen zu übergeben. Das habe er mit Gmbh-Chef Rolf Stiska und Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados (SPD) abgesprochen. In der GmbH würden neues theater und Puppentheater als jeweils eigenständige Sparten neben Oper / Staatskapelle und Thalia stehen. Bis 2011 habe er noch einiges vor mit dem nt; holt im Sommer einen neuen Jahrgang für das Studentenstudio nach Halle und will Kontakte vom Festival "Theater der Welt" weiterführen.
Werner war 1995 als Chef ans damals eigenständige Puppentheater gekommen. Später zog es auf die Kulturinsel. Mit dem Abschied von Peter Sodann wurde Werner ab 2005 / 06 Intendant für Puppentheater und nt, was nicht unumstritten war. Seine Arbeit ab 2011 sieht Werner als Neuanfang am Puppentheater.