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Halle Halle: Komplettes Haus wird Senioren-WG

Von MARTINA SPRINGER 14.04.2010, 15:54

HALLE/MZ. - Godela Hein ist es wichtig zu betonen, es handele sich dabei "weder um ein Altenheim noch um betreutes Wohnen".

Aus vielen Gesprächen mit Menschen, deren Berufslaufbahn zu Ende ist, wisse sie, dass sich jeder irgendwann fragt: Wie soll mein letzter Lebensabschnitt sein? Wie möchte ich ihn gestalten? Mit wem und wo? Auch sie selbst habe sich das gefragt, erzählt die 65-jährige studierte Pharmazieingenieurin, die viele Jahre eine Apotheke leitete. Zwar umgebe sie eine Familie, in der alle froh sind, einander zu haben, und sich unterstützen. Doch viele Senioren seien - aus unterschiedlichsten Gründen - allein. Das aber müsse nicht sein. Gerade wenn man noch aktiv sein möchte.

Sie habe in den Altbundesländern von Wohnprojekten, wie ihr eines vorschwebt, erfahren, sich weiter informiert, dann ein passendes Haus gesucht und gefunden - zentral gelegen in der Bernburger Straße und denkmalgeschützt. Ihr Sohn hat es gekauft. Es soll altersgerecht saniert werden. Ein-, Zwei- und Dreiraum-Mietwohnungen sollen entstehen und Bereiche zur gemeinsamen Nutzung, zum Beispiel ein kleines Café. Erste Interessenten gebe es schon, die wie Godela Hein sagen: "Wir wollen nicht nur dasitzen und fragen: Wann tut uns jemand etwas Gutes?".

Inzwischen wurde Frau Hein von der Freiwilligen-Agentur zur Senior-Trainerin ausgebildet. Sie hat theoretisches Rüstzeug für ihr Engagement erhalten, den Verein "Begegnungsstätte Kallmeyer-Haus" gegründet und den Vorsitz übernommen. Der Denkmalschutz habe "lösungsorientiert und konstruktiv" geholfen. Nun könnte richtig losgelegt werden. Könnte! Es fehlt noch die amtliche Bewilligung des Bauantrages. Eingereicht wurde er bereits 2008. Godela Hein lässt sich aber nicht entmutigen: "Ich hoffe auf einen baldigen positiven Bescheid."

Wer Interesse hat, meldet sich bei der Vereinsvorsitzenden Godela Hein, Fichtestraße 6, Telefon 0345 / 5 22 00 81.