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Halle Halle: Klinik baut ein Hotel für Patienten

Von HEIDI JÜRGENS 27.04.2011, 19:50

Halle (Saale)/MZ. - Ilona Hruby, Verwaltungsdirektorin des halleschen BG-Krankenhauses, erklärt das Anliegen, das damit verfolgt wird: "Wir wollen dort Patienten von auswärts Wohnraum auf Zeit bieten, die nach der stationären Behandlung in der Klinik noch täglich zur Rehabilitation kommen müssen." Denn wer einen Arbeits- oder Wegeunfall hatte, für den sind die Berufsgenossenschaften so lange zuständig, bis es zu einer Wiedereingliederung ins Berufsleben oder zur Rente kommt.

Bisher werden Reha-Patienten vom Bergmannstrost entweder noch auf den Stationen im Krankenhaus oder aber in halleschen Hotels untergebracht. Hruby zufolge ist das nicht optimal: Krankenhausbetten haben einen hohen Tagessatz, sind also sehr teuer. Hotelunterkunft will auch bezahlt sein und hat zudem den Nachteil, dass die Reha-Patienten mit Anfahrtswegen zurecht kommen müssen. Was - je nach Erkrankung - auch nicht immer einfach ist.

Und so sei der Gedanke entstanden, in der Roßbachstraße unmittelbar gegenüber dem Bergmannstrost-Gelände den sanierungsbedürftigen und kaum mehr bewohnten Häuserblock mit den Nummern 32 bis 35 zu kaufen und zur Bleibe für Reha-Patienten umzubauen. Investiert werden dafür rund 3,5 Millionen Euro. Nachdem alle erforderlichen Ämter-Wege beschritten und Genehmigungen eingeholt waren, konnte es Anfang dieses Monats losgehen.

Vorerst sind die Bauleute dabei, das gesamte Gebäude zu entkernen. Entstehen sollen danach 46 Einraum-Appartements unterschiedlicher Größe. "Das werden im Prinzip Zimmer wie in Hotels - mit Bett, Sitzecke und Sanitärzelle. Und natürlich gehören auch Fernseher zur Grundausstattung", sagt die Verwaltungsdirektorin. Küchenzeilen sind nicht vorgesehen - die Reha-Patienten werden gegenüber im Bergmannstrost voll versorgt. 24 der Appartements sind barrierefrei, so dass auch Rollstuhlfahrer hier untergebracht werden können. Auch einen Lift wird es geben. Das Erdgeschoss des gesamten Wohnblocks wird künftig durchgängig sein, in den oberen Etagen bleibt die bisherige Trennung teilweise erhalten. Im Erdgeschoss ist ein Empfangsbereich vorgesehen, der rund um die Uhr besetzt ist - auch ein Aufenthaltsraum soll hier Platz finden.

Erneuert wird so gut wie alles: Fußböden, Fenster, Decken und die Fassade. Und natürlich wird auch eine moderne Heizung eingebaut. An Wärmedämmung sei ebenso gedacht wie an Schallschutz, so Hruby. Viel Licht sollen weit heruntergezogene Fenster bringen - Balkone wird es aber nicht geben. Voraussichtlich Ende des Jahres könnte der Umbau zu etwa 95 Prozent fertig sein, meint Ilona Hruby. Mit dem Einzug der ersten Patienten rechnet sie im Februar 2012.