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Halle Halle: Halle gewinnt mit Halleluja

Von KATJA PAUSCH 13.02.2011, 19:06

Halle (Saale)/MZ. - Halleluja! Das hat Thomas Gottschalk wohl nicht erwartet: Tausende Hallenser waren am Samstagabend trotz eisiger Kälte auf den Markt gekommen, um bei der Stadtwette gegen den "Wetten, dass..?"-Moderator anzutreten. Auf 500 Flaschen sollte der berühmte zweite Satz des "Messias"-Oratoriums von Händel geblasen werden - für echte Hallenser doch kein Problem! Oder, wie Halles Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados (SPD) vor der Sendung sagte: "Wenn es um Händel geht, machen wir Hallenser ja alles."

Zwischen Marktkirche und Rotem Turm keine Spur von der vielgescholtenen halleschen Muffeligkeit - die Massen haben jede Menge Spaß, und für die meisten ist klar: Wir gewinnen! So sieht das auch Lukas Heckel. Der Zehnjährige, Musiknote 1, ist zwar begeisterter Fußballer, aber für "Wetten dass..?" bläst er schon mal das Halleluja.

Für ihn und Vater Andreas steht fest: "Wir schaffen das - weil wir gut sind." Auch Beata Sienko hat keine Zweifel. Geboren in Warschau, ist die hier lebende Künstlerin inzwischen waschechte Hallenserin. "Ist doch klar, dass ich mitmache", sagt sie - und bläst probehalber nochmal in ihre leere Saftflasche. Superstimmung auch im Block nebenan: Hier übt sich CDU-Stadtrat Bernhard Bönisch im Musizieren. "Wir haben hier das Cis zu blasen", erklärt er - und tut's.

Während Gottschalk über die riesige Leinwand flimmert, wird auf dem Markt bei Schneefall geübt. Angeleitet werden die Massen, die sich in Bläser und Schlagwerker teilen, vom Glas-Blas-Sing-Quintett aus Berlin. Und immer, wenn Gottschalk das Wort "Stadtwette" in den Mund nimmt, brandet Jubel auf dem Markt auf. Als live dorthin geschaltet wird, übernimmt Wettpate Paul Biedermann, "schon ein bisschen aufgeregt". Doch auch er ist zuversichtlich. "Ich denke: Wir packen das", hatte er zu Beginn der Show angekündigt. Am Ende sagt der Schwimm-Weltmeister stolz: "Die Hallenser haben sich sehr lebensfroh präsentiert." Der Lohn für ein sauber intoniertes "Halleluja" auf 600 Flaschen ist ein Lob von Gottschalk. "Das ist ja kein Geschepper, sondern echte Musik", so der Verlierer, der nun in Augsburg "Hendl" verkaufen muss - Halleluja!